• Bitteschön - der Beweis. Es soll doch eine Landschaft sein. Was heute links neben dem Haus steht ist # 8 Tann mal losetwas größer als die sonst auf der Poistkarte verteilten Baumgewächse (beim Scannen hab ich zum Größenvergleich die Hintergrund-Begrünung links stehen lassen), aber genauso weiß. Von Tannengrün ist allerdings hier keine Spur, man assoziiert weißen Schaum im Fichtennadelbad oder am KfZ-Rückspiegel kreiselnde Duftbäumchen. Graue, erloschene Kerzen sollen diese Nordmannstanne wohl als Christbaum kenntlich machen. Gab es denn gar kein Lametta mehr von früher, zum mindesten rotglänzende Kugeln und Rauschgoldengel? Oder hat dieser Baum eine suizidale Funktion im deprimierenden Narrativ dieses Minimal-Kalenders, z. B.  falls der vereinsamte Besitzer der Herzchentasse den Strick nehmen will? Dazu sind allerdings Tannen eher ungeeignet. An Pappeln oder Lebensbäumen würde ich mich nicht aufknüpfen. Trauerweide, das ginge, und wer partout Freund Hein auf die Schippe spingen, Corona vorgreifen und sich meuchen will, soll Buchen suchen, Schlingen an Linden bnden, Eichen stehn in guter deutscher Lynch-Tradition, ein solider Ahorn-Ast ist auch nicht zu verachten, und dann - siehe Titel!


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  • Während der Zapfen immerhin noch sinnvoll im Schnee auftauchte (diese weißen Spuren drumherum haben wohl mit dem Türchen zu tun, das kleiner als die Nummer war, sollte nicht verleiten,# 7 Trübe Tasse das Objekt für einen Briefbeschwerer aus transparentem Kunstharz mit eingeschlossenem Naturrelikt zu identifizieren), wurde vom Advents-Archäologenteam in Kammer Nr. 7 eine Herzchentasse freigelegt. Warum die aber in der Landschaft herumliegt, keine Ahnung, Sondermüll vielleicht? Der traurige Gewinner des Herzchens ist von seiner großen Liebe längst verlassen worden, oder er wollte grade das Pfandgeld für die Glühweintasse zurückholen, da war dank neuer Corona-Regel der ganze Weihnachtsmarkt unversehens wieder geschlossen. Jetzt ist das Ged futsch, die Tasse Einzelgänger trotz Herzchen, funktionslos geworden, kann bloß noch im Frühjahr das Schmelzwasser aufsammeln. Oder ein ekliges Magetier verkriecht sich vor dem Frost darin und stirbt? Okay, das klingt, als wolle meine Phantasie heute früh im Trüben fischen, und das Wetter ist ja auch danach. Jedenfalls verstehe ich jetzt besser, welches Haus das erste Bildchen im Adventskalender zeigte: Das war ein Lagerhaus von irgendeiner Brocken-Organisation. Alltkleider, Flohmarkt-Krimskrams oder zerbrochenes Spielzeug sammeln für arme Kinder im Überschwemmungsgebiet. Es ist das Haus, wohin der Inhalt dieser Adventskammern eigentlich hingehört. Vielleicht wurde er aber auch entwendet und von enttäuschten Dieben in der Gegend verstreut?


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  • Und, was haben Sie heute im Stiefel gefunden? Hoffentlich nette Sachen, rosenwasser-parfümiertes Marzipan, Zimtsterne aus Nußteig, hauchdünn gewalzte Schokoladentäfelchen, weiche Toffee-Pralinen. Bloß nicht beim Hineinschlüpfen in das Schuhwerk auf was Hartes, Spitziges stoßen wie einen - Pinienzapfen. Oder Tannen-, was weiß ich. Jedenfalls hat mir der Nikolaus nichts zum Schnabulieren# 6 Zapfen, frei gebracht, es sei denn, ich wäre ein Eichhörnchen! Und was soll mir dazu einfallen als er blöde Tankstellenspruch vom "blasenfreien Zapfen"? oder hat am Morgen der Zapfhahn gekräht, wo es doch noch zappenduster war? Zapf hießen, in den frühen 1990ern, die orangegelben Umzugswagen nach Berlin, die am Kölner Volksgarten die Parkplätze unter der Eisenbahnbrücke blockierten, um frühmorgens den mit Regierungskram verbandelten Angestellten oder Freiberuflern oder Künstlern den Weg in die neue Hauptstadt zu bahnen. Ach ja, und "Zapfenstreich" hieß in eben dieser Residenz das merkwürdige Event, bei dem eine frierende ältliche Dame auf einem merkwürdigen Sessel  hockte und tränenfeucht dem grauberockten Blechtrötenkommando lauschte, das auf ihr Geheiß rote Rosen regnen ließ, von denen sie sich zwei stibizt haben soll, um eine mit nach Hause zu nehmen (kommt bestimmt getrocknet oder kandiert ins Haus der Geschichte in Bonn!) und die andere der Verteilungsministerin auch eine zu schenken. Nikolaus ist längst over und ich hab genug Flachsinn verzapft.


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  • Nach allzu raschem Klimawandel sieht es in der Adventskalender-Umwelt nicht aus; wenn das neueste Türchen mit warmer Winterkleidung aufwartet, #5 Faust auf Faustist wohl erstmal nicht mit Temperaturanstieg zu rechnen. Ich denk auch immer noch, es wäre eine "Landschaft", in der ein Haus herumsteht, Hasen stillsitzen (Dürer lässt grüßen), Berge rufen (wieso nicht? "Der Berg ruft", ist doch ein ganz bekannter Film von Louis Trenker, dem Autor gefälschter Eva-Braun-Tagebücher?) - der unzustellbare Herzchen-Brief von gestern passt nicht so recht in diese Landschaft, und mit Fäustlingen an den Pfoten wird man ihn auch nicht aufreißen können. Oder hat der Weihnachtsmann das Schuhwerk für die oberen Extremitäten verloren? Die rote Farbe passt zum roten Mantel. Das würde wiederum für die Haus-vom-Nikolaus-These unter #'1 sprechen. In Anbetracht der morgigen Winter-Bacchanalien konnte das Vorzeigen von Hand.-Schuhen aber ein scheinheiliger abgefeimter Trick sein, auf den aber nur dumme Kinder reinfllen. Schließlich geht in die Stiefel, die vor der Tür bzw. am Kaminsims stehen, viel mehr an Äpfeln, Nuss und Mandelkernen rein als in diese fingerhutkleinen Wollwärm-Überzieher. Kinder, lasst euch nicht überreden, diese Handschuhe in den Kamin zu hängen, der echte Nikolaus füllt nur Schuhe, als alter Fußfetischist natürlich am allerliebsten den, den Dornröschen im Ballsaal verloren hat! Und für welche perversen Abirrungen des Trieblebens Knecht Rupprecht zuständig ist, wissen am besten die Niederländer, die "de Zwarte Piet" zwecks wokeness-Neuorientierung abgeschafft haben.


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  • Hinter Zwergentür 4 des minimalistischen Adventskalenders ist heut ein Brieflein abgebildet. Und das an Sankt Barbara, der Schutzheiligen der Kohlenbrecher: im Zeichen des Klimawandels doch hoffentlich kein Kündigungsschreiben, am nächsten ersten ist Schicht im Schacht? Manche Klimaterrestrische wollen das gern, aber ganz verzichten wird man nicht können, schließlich brauche ich noch immer Kohlepapier (zum Versand von Bargeld ins Ausland), und Grillkohle steht wie die Zeichenkohle noch immer im Jahrhundertvertrag.  #4 Zum langen AbschiedFrüher waren die Jobs im Ruhrgebiet ja auch oft genug mit einer Werkswohnung verbunden, die wär im Fall einer Freisetzung auch futsch. Aber ich sehe da ein Herzchen, das sieht nicht so amtlich aus - ist eher ein nettes Symbol, vielleicht eine Aufmunterung, wir lieben euch, unser Herz schlägt für die Schimanskis und Waschlapskis und alle anderen Ruhrkumpels! Aber das Brieflein wirkt auch eher rund als scharfkantig. Eigentlich sieht es einem Päckchen ähnlicher als einem Brief. Für Weihnachtsgeschenke ist es doch noch zu früh? Oder enthält es "Stollen"? Wie sinnig, damit kennen sich die Bergleute bzw. "Knappen" aus. Das einzige, was ein wenig irritiert, ist die Tatsache, dass die Sendung zwischen Haus und Bergem und Kaninchen auftaucht, also im Freien, auf dem schneebedeckten Boden herumliegend. Sollte das Brieflein dem Zusteller aus dem übervollen gelben Sack gefallen sein? Dann könnte den kurzen Brief zum langen Abschied ja jeder mitnehmen, der ihn zufällig findet. Ist noch nicht lang her, eine Woche verreist war ich, und als ich heimkehrte, stapelte sich die aufgelaufene Post auf dem Hausflur vor dem Eingang. Bis heute weiß ich nicht, ob es die komplette Zustellung ist, ein Jahrbuch wird noch vermisst. Vielleicht fand ein Besucher des Hauses den herumliegenden Umschlag und fand ihn interessant genug zum Miitnehmen. Wir hatten natürlich den Service bezahlt, Antrag rechtzeitig eingesandt, nur die Zusteller müssen etwas missverstanden haben - sie lagerten den Rückstau niicht im Verteilzentrum, sondern bei uns... Beschwerde ist zwecklos, die Geschäftsbedingungen enthalten einen Haftungs-Ausschluss, 9.99 wurden erstattet und wenn sie die bereits bezahlte Dienstleistung einfach nicht erbringen, tja, das ist, wie im Restaurant bestellen nd nichts geliefert kriegen, oder wie ein Barbarazweig, aus dem dann doch keine Blüten herausknospen.


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