• Dieser SOS-Kalender mit reduzierter Gabenfülle, Postkartenformat und Schlichtgraphik hat schon manche deprimierende Eröffnungen gebracht. Ein einzelner Strumpf ist auch nicht so der Glücksbringer für die happy hour. Und wieso hat der #23 Schweizer StrumpfHersteller (vermutlich ein ausgebeuteter sweatshop-franchise-Nehmer in der Dritten Welt) oben das schweizer Hoheitszeichen reingestrickt? Immerzu wird gesagt, die Zahl der Impfgegner sei nur in deutschsprachigen Ländern so hoch, z. B. im deutschsprachigen Ostbelgien oder in der Schweiz, haha, aber die höchsten Inzidenzzahlen weisen Bruxelles und Génève auf, freilich dicht gefolgt von Appenzell. Aber im Kanton Eupen ist sie größer als in St. Vith, die Länder mit der höchsten Inzidenz auf der Landkarte Europens sind Andorra, San Marino und Liechtenstein, und in Belgien immer noch höher als in der Schweiz, und jeweils im Süden höher als im Norden, nur hier in meiner Wohnung ist noch alles auf Null. Meine Lebensabschnitts-Versüßerin meint, der Strumpf rühre vom englischen Brauch her, am Vorabend von Heiligmorgen Strümpfe in den Kamin zu hängen. Und wieviel Süßigkeiten passen in den muffigen, sich helvetisch anbiedernden Brexit-Strumpf? Der zumal nicht hier im Kamin hängt, sondern in einer blaßblau vernebelten Schneelandschaft herumliegt? Nä, nä, da lob ich mir den 6. Dezember, da kommt der Leckerfraßkram wenigstens in einen soliden Stiefel.


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  • Da bisher auf dem Bild noch kein Weihnachtsbaumhändler zu sehen ist, kann sich dieser Transporter nur durch den Wald bewegen. Ob er den aus den #22 Tanne auf dem Dach, ach!kärglichen Forstbeständen "entnommenen" und auf dem Autodach verschnürten Baum auch redlich beim Förster bezahlt hat? oder ist das Baumfrevel, über den schon der junge Karl Marx, allerdings nicht in Bezug auf Weihnachten, ein rechtswissenschaftliches Gutachten geschrieben hat. Das Bild hinter Tür 22 bestätigt wieder die "Landschafts"-Theorie, der Fahrer fährt von links oben in das Bild hiniein und wird als nächstes den Hasen überfahren, es sei denn, er ist zu dem Haus Nr. 2 unterwegs. Wer weiß schon, ob dieser Baum nicht als Holzpellets im Kamin endet. Mir wär's recht, es ist scheußlich kalt, ich leide an Schüttelfrost, Gliederschmerzen, Kopfweh, alles eine Folge von Schlaflosigkeit - oder von dem Impfstoff, den man mir gestern in den Speckmantel reingejagt hat?`Vielleicht wurde ich versehentlich mit Novitschok geimpft, oder hab den Virus im Wartezimmer mitgenommen, das viel zu voll war. Blöderweise hab ich mich weder vor- noch nachher getestet, werde das morgen nachholen. Und heute ist der allerletzte Abgabetag der Steuererklärung, mir wurden Strafzahlungen angedroht. Aber nach der Impfung sollte ich keinen Leistungssport treiben, da kann Frau Impfärztin ganz unbesorgt sein, auch nicht in die Sauna gehn, kommt ja gar nicht in Frage, hab ich eine Privatsauna im Keller? und keine komplizierten Maschinen bedienen. Und dieses Elsterformular, mit neuem Computer, aus dem das Impfzertifikat, äh, Anmeldezertiikat verschwunden ist, das ist eine Maschinerie, deren Komplexität mich heute und wohl auch morgen noch echt überfordert.


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  • Normalerweise sieht man solche schrägen Vögel nicht in Vogelhäusern, schon gar nicht mit auf- und zusperrbarer Kalendertür.  Aber, zusperren,#21 Fängt den Wurm geht gar nicht, wir reisen diese Papierchen im Millimeterformat gleich ab, um von der Postkartenansicht was zu haben, die mit einer Magnetklammer an unserer Kühlschrankseite hängt. Rotkehlchen sehen wir allerdings ziemlich oft live vor dem Fenster - und zwar richtige, nicht so comichaft nach irgendeiner Walt-Disney-Grafikvorlage wiedergegebene. Irgendwie sieht der nach DDR-Grafik aus oder amerikanischem Trickfilmstudio. Das ist das Problem, wenn man sich einmal an den schlichten Stil gewöhnt hat, fällt so ein kompliziert gebauter Vogel aus dem Rahmen.  Übrigens haben unsre Rotkehlchen keine hinten aufgestellten Schwänze, die halten sie schön flach. Die mit den hochgereckten sind Drosseln, auch neulich mal gesehen. Früher haben die Rotkehlen in aller Ruhe abgewartet, bis Meisen und vor allem Finken am Futerhaus fertig waren und sich mit dem unvermeidlich Heruntergefallenen Futter begnügt.  Dann lernte der erste, vom Kopf einer Gartenskulptur, die da herumsteht, hochzuspringen -man kann das nicht fliegen nennen, die schrauben sich so hoch und landen Upps auf dem Ikea-Bleistift (inzwischen ein großer Zimmermannsnagel), und dann bedienen sie sich direkt aus dem Futterloch bei den da angehäuften Köstlichkeiten -  so wie die Rotkehlchen auch unvermittelt "abstürzen", wenn ihnen was bedrohlich erscheint, und erst ein wenig tiefer Flugfahrt aufnehmen. Und sie sind auch gar nicht rot, sondern karmesin oder zart golden-orange. Singen hab ich sie nie gesehen, tun sie vermutlich erst auf der sicheren Seite, im Baum. Dieser hat ja kein Häuschen, sucht wahrscheinlich nach Regenwürmern im Schnee...


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  • #20 Kreis mit Punkten?Beim Anblick dieser Adventstürgabe war ich wie so oft verstutzt: Was soll denn das nun wieder? Ein abgerissener Knopf, den irgendwer im Schnee verloren hat, und den man dem Schneemann unten links an den Hut oder Schal nähen soll? Jedenfalls sah ich auf Anhieb hier nur einen Kreis, in dem, ungefähr sternförmig gruppiert, fünf schwarze Punkte hervorstechen. Es könnten auch Apostrophs oder Kommata sein, wie die elf schwarzen Flämmchen im Kölner Wappen, die angeblich auf die elftausend Jungfrauen hinweisen sollen. Oder sind das irgendwelche Quarks oder andere Elementarteilchen unter dem Elektronenmikroskop? Bakterien auf Paul Ehrlichs Petrischale im Robert-Koch-Instituts? Ich hab's, es ist eine Tasse Cappuchino, in deren Sahnehäubchen fünf Fliegen ertrunken sind. Endlich, endlich fiel natürlich nicht mir, sondern meine intelligenteren Hälfte ein, was es ist. Ratet selbst! Lösung unten in Spiegelschrift:
    uǝuɹǝʞ ʇıɯ ǝqıǝɥɔslǝɟdɐ


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  • Mitten im Schnee, hinter den Bergen bei verschneiten weißen Tannen (also keineswegs unter geschmücktem Christbaum) liegt#19 Überraschung diese Geschenkpackung herum, verdammt und zugeschnürt. Oder ist das Geschenk hochkant aufgestellt wie die beiden Subwoofer-Lautsprecherboxen, die mein Nachbar zu Weihnachten bekommt (will der ein Popfesitval im Hof ausrichten, wo die andern Nachbarn schon das unvermeidliche Trampolin aufgestellt haben?) und die der Zusteller, mit flehendem Blick, bei uns untergestellt hat - riesen-Trumms von einer Firma, die "TEUFEL" heißt, und das auf dem Paket nicht mal diskret in einem unleserlichen Logo-Schriftband versteckt. Sie residiert in der "Stromstraße" in Moabit, wenn das mal keine darknet-Bestellung war! Erst sagte ich zu meiner Frau, wir tun so, als hätten wir das nie bekommen, bringen es stillschweigend in den weißen Winterwald, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, dann wird's einer dieser unglücklicherweise-verlorengegangen-Fälle, oder wir machen das Teufelszeug irgendwie unbrauchbar, z. B. durch Anritzen der Membrane, falls es sowas überhaupt noch gibt im Zeitalter der Mikro-Elektronik. Immerhin, der Nachbar wohnt nicht direkt über uns, als er sein Teufelswerk abholte, scherzte er, jetzt sei es wohl vorbei mit der schönen ruhigen Wohnlage, har, har. Aber meine Erfahrung sagt mir: je mehr einer beteuert, es sei nicht so gemeint, desto gemeiner wird's!


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