• Adventsprintjob_2008#10Als Kontrastprogramm zum Krankheit-Tod-Gedächtnissonntag will ich heute was über Lebensmittel bringen, über Gourmet-Angebote im Annoncenteil. Man ist erstaunt, wieviel von doch leicht verderblichen Luxus-Meerestieren wie Austern offeriert wurde! Damals gab es auch schon Kühltransporte und Eiskeller, und was mit Ochsenkarren über Land ewig gebraucht hätte, wurde mit dem Spreewaldkahn vielleicht schneller bewegt.standtke preist würste an Im Gegensatz zum heute üblichen Überangebot der buntgedruckten Supermarktprospekte hatte das Annoncenwesen allerdings noch Sinn. Es wurde angezeigt, was grade eingetroffen war, damit die gutbürgerliche Hausfrau zugreifen kann, bevor alles weg ist! Aus Rügenwald kamen die Gänse, aus Teltow die Rübchen, aus Braunschweig die Trüffel-, Cervelat- und Schlackwurst, aus Holstein die Austern, so versorgten sich die besser situierten Berliner. standkes Lebensmittel-AnnonceCarl F. Standtcke (später auch Standke) hatte darüber hinaus eine Nonfood-Abteilung in seinem Laden an der großen Friedrichsstraße 171 / Ecke Französische Straße (vorher 162, die Hausnummern wurden alle paar Jahre neu organisiert), wo er die versiegelten Originalflakons der Firma 4711 aus der Kölner Glockengasse stapelte, denn er hatte die Alleinvertretung. Womiit geklärt wäre, womit sich Rahel Varnhagen parfümierte: nicht etwa mit "Farina gegenüber", das seit 1709 vis-à-visSchlackwurst aus Braunschweig der place de Julich produziert wurde (deshalb Farina gegenüber), sondern mit dem groben Imitat, das sich nach einer Hausnummer aus der Franzosenzeit nFarina bei Standtckeannte. Woher ich das weiß? Nun, der Deli-Shop lag in der Nähe ihrer damaligen Berliner Wohnung (1829 hatte der Kaufmann das Haus Jägerstraße 16 erworben; vermutlich sein Sohn C. G. Standtcke handelte dort in den späteren 1830-er Jahren mit Tapisseriewaren). Vielleicht wurde dort auch der Himbeeressig gekauft, mit dem Rahel 1830 ff. zum Schutz vor der Cholera die Köpfe von Kindern zu besprühen pflegte. Und als im Februar 1856 Rahels Dienerin "Dore" starb, kam eine alte Freundin von ihr aus der Zeit in der Französischen Straße, Johanna ("Hannchen") Standtcke, zu ihrem Begräbnis, wohl die Witwe oder eher noch die Tochter des einstigen Inhabers des Geschäfts, wo Dore für ihre Herrschaft oft genug einkaufen war. - Aus dem Piratenprodukt, für das Ferdinand Mülhens mehrere Leute des Namens Farina einstellte, zuletzt einen Mailänder, der Standtckes Annonce unterzeichnete, wurde das blau-goldene Globalisierungsprodukt schlechthin, eine Marke mit Weltgeltung. 1973 saß ich bei sengender Hitze in einem altersschwachen Omnibus in Griechenland, der Fahrer riß sich das nassgeschwitzte Hemd auf, griff neben sich nach der Magnum-Flasche und kippte den Inhalt auf die behaarte Brust - "schenke von Herzen, was es auch sei, 4711 immer dabei".


    votre commentaire
  • Adventsprintjob_2018#09Bekanntlich starb Ingeborg Bachmann in Rom, nach einem von ihrer letzten Zum-besser-Einschlafen-Zigarette ausgelösten Schlafzimmerbrand, an der Einnahme und dem anschließenden Entzug der gewohntewilhelm_hensel_todesanzeigen Kombination minderwertiger Pharmazeutika - ihrem Spätwerk wurde in einer Auswahl aus dem Nachlass der Titel "Todesarten-Projekt" zuerkannt. Medizin-Historiker aufgepasst: ein derartiges, aber faktenorientiertes und quellenkritisches Projekt könnte man auch aus der Fülle der Todesanzeigen rekonstruieren, die sich in Tageszeitungen des 19. Jahrhunderts finden. So unverblümt in den Kleinanzeigen Namen, Adressen, Hausnummern und Etagen luise_brachmann_freitodmit Orientierungstipps genannt werden, so wenig scheut man sich, wenn es um die letzten Dinge geht, die den lieben Dahingegangenen beschäftigt haben. Nicht, dass uns die Lieblingsthemen Krankheit und Tod nicht auch heute noch beschäftigen; es ist das auch jahreszeitlich passende Thema für das aktuelle Chanson des Monats von Pigor & Eichhorn, übrigens das letzte seiner Art, das man hier abhören kann. Aber Partygeschwätz hinter vorgehaltener hohler Hand ist doch noch was anderes als die öffentliche Annoncierung der oft minutiös aufgezählten Krankheitsübel, die einen Angehörigen in der letzten Lebensphase heimgesucht haben und die heutzutage, zumindest jedehauptmann benders Hirnhautentzündungnfalls im Kleinanzeigenteil, wolkig umschrieben werden. Steckt ein Rest des rücksichtslosen Forschungsinteresses aus dem Zeitalter der Aufklärung dahinter? Wilhelm von Humboldt war so neugierig darauf, der Amputation einer Hand beizuwohnen, dass er sich pünktlich im OP einfand, dann aber vom Wundarzt ades rechnungsraths dantziger todesanmzeigebgewiesen wurde, - angeblich bot er ihm Geld an, wenn er die Hand doch amputiert (letzteres vielleicht bloß erzählt, um die Zuhörer zu choquieren). Oder wollte man Erleichterung signalisieren, dass die Verstorbenen es hinter sich haben, und deshalb nochmal an die Symptome erinnern, unter deren Einwirkung sie diese Welt verlassen mussten? Dass die Dichterin Louise Brachmann, wie die Spenersche Zeitung am 12.10.1822 zu berichten wusste, in einem Nachtkleide, am linken Arm einen Feldstein befestigt, ins Wasser ging, nun gut, das kann ja von biographischem Interesse sein, aber weshalb muss die Nachwelt wissen, dass Felix Mendelssohns Schwager, der wohl auch ganz gern dem übermäßigen Weingenuß zusprach, 1861 einer Lungenlähmung zum Opfer fiel? Muss ich wissen, dass der Hauptmann Bender seit dem 47sten Lebensjahr infolge seiner Kriegswunden an Geistesschwäche litt und am Ende der Wassersucht erlag? und die beklagenswerte witwen und waisen des VoigtHämorrhoidalbeschwerden des Königlichen Rechnungsraths Dantziger, und gleich darunter intaglioni-galster-dynastie derselben Ausgabe (Spensche Ztg-vom 18.5.1822) des Oberstleutnants Kunow, wen juckt das noch? Manchmal wird der komplette Hergang eines Unfalls nacherzählt, der für einen Familienvater "sehr tödlich" endete. Es ist, als habe man kunows Haemorrhoidenfrüher intensiver gelebt und sei denn auch ausdrucksstark gestorben - und immerhin konnten sich die überlebenden Abonnenten der Zeitungen tagtäglich entsprechend gruseln und sich eine eigene Todesart ausmalen, am liebsten vielleicht die, der die Gründerin der Schauspieler- und Sängerdynastie Galster-Taglioni zum Opfer gefallen ist. Da beklagten die hinterbliebenen Kinder und Enkel vor allem, dass ihnen bei der "grausig schnellen Trennung" - das konnten auch keine Binde-Striche wiedergutmachen - der "Abschieds-Gruß" verwehrt und nur die "Rück-Erinnerung" geblieben war.


    votre commentaire
  • Adventsprintjob_2018#08In den letzten Kalendertürchen dieses Adventsblogs haben wir Vermisstenmeldungen für Personen und zurückverlangte Geschenke erwähnt. Es kommt natürlich auch vor, dass jemand etwas Woltmanns Witwe sucht nach seinen Büchernper Kleinanzeige fordert, was zuvor leichtsinnigerweise verliehen wurde und das Wiederkommen vergessen hat. So finden sich regelmäßig, wenn der Tod von Handelsleuten genugsam betrauert wurde, die Bemerkung von Hinterbliebenen, man möge sich, sofern irgendeine Schuld des Verstorbenen noch unbeglichen vorliege, bis zu Soundsovielten melden, um sie zu regulieren, danach müsse man leider auf den Rechtsweg verweisen. Entsprechend wird von Witwen, die nicht selten um Vertrauen für die Fortführung der Leihbibliothek zu verkaufenGeschäfte bitten, auf Begleichung von Außenständen der Firma gedrungen. Handelt es sich um dahingeschiedene Universitätsgelehrte, die außer Hauses kursierenden Exemplare der Handbibliothek gesucht, deren Wiederbringen erbeten wird. Das war bei der seit Ende Oktober 1822 verwitweten Professorin Woltmann der Fall (Spenersche 2.11., nachdem schon ein Nachruf eingerückt worden war). Ihr Mann war der Historiker Johann Gottfried Woltmann aus Aschersleben, Lehrer an der preußischen Kriegsschule gewesen. Das Erinnern an's Leihfristende durch Annoncen war üblich, jeweils zu bestimmten Terminen im Rhythmus des Tri- oder Semesters gab die Königliche Bibliothek den Rückgabetermin bekannt, zu dem man gefälligst Entliehenes ans Kontor zurückzubringen habe. - Es wird den Dichter Ludwig Tieck geärgert haben, als er laut Vossischer Zeitung vom 3.8.1849 ein bestimmtes Buch vermisste und sich nicht erinnern konnte, wem er es geborgt hatte. Daher bat er den ehrlichen derzeitigen Leser um freiwillige Rückgabe (und das Wort "zurückstellen" legt eigentlich nahe, man könne es heimlich tun, ohne als Bücherdieb bloßgestellt zu werden). Andererseits rechnete sogar damit, dass es ins Antiquariat verschleppt und gegen Bares eingelöst sein könnte. Tieck war sogar bereit, diesfalls die Auslagen des Büchertrödlers zu übernehmen. In Wirklichkeit hatte er damals den Plan gefasst, seine Bibliothek zTieck sucht ein Buch von 1618u verkaufen, und bekam von Asher (Die Bibliothek des Hauses Asher, könnte eine Story von Borges nach Poe sein...) 7000 Thaler bar auf die Hand für das gesamte Konvolut. Die Versteigerung der 7920 Titel vom 10. Dezember 1849 betraf laut Katalog auch (als Posten No. 88) Jacob Ayrer: Opus Theatricum. Dreißig ausbündige, schöne Comedien und Tragedien, etc. fol. Nürnberg 1618 (es war ein Prunkstück der Auktion, angepriesen wie folgt: Ouvrage extrêmement rare, et fort important pour l'histoire du théatre [!] allemand et anglais... Notre Exempl. renferme les "Fastnachtsspiele" qui portent la date de 1610 et qui manquent souvent). Entweder hatte der olle Schussel die Schwarte selber verkramt (ich sehe ihn schon Abschied nach Amerikaim Schlafrock herumtapsen, irgendwo muss es doch sein?, während die Abgesandten des Hauses Asher Löschsand über die frische Tinte der Vertragsausfertigungen und gierige Blicke über die endlosen Reihen der Folianten werfen...). Oder einer seiner Freunde ist tatsächlich mit dem Diebesgut reumütig zurückkehrt und hat es ins Regal praktiziert. - Erst recht war die Emigration nach Übersee für manche Außenstände ein Lebewohl für immer und ewig - und dieser Trennungsschmerz war tiefer und ehrlicher als mancher Anzeigentext für die Hingeschiedenen.


    votre commentaire
  • Adventsprintjob_2018#7Den Schokoladepfeil von gestern ließen wir unberührt, heute früh waren wieder zwei Print-Knöpfe in der Kalenderhöhlung und die gab es zum Frühstück, da habe ich ersatzweise einen von mirMan will Brautgeschenke zurück höchstselbst gebackenen (natürlich nicht nach Aachener Geheimrezept, sondern einfach so, aus Nüssen und Mehl und guter lactose-freier Butter) Vogel ins Fensterkreuz gesetzt. An sich ist der Nikolausabend für das Ausbringen von Geschenken da und nicht die Nacht von 5. zum 6., wenn am anderen Morgen größere Kinder ratlos in ihre leeren Stiefel schauen. "Nikolausabend" ist ja wohl am 6., und deshalb geht's heute, am 7.12., um - allerdings ungeliebte - Geschenke. Die gehören bekanntlich umgetauscht (der Andrang in den Einkaufsmeilen zur ersten Januarwoche spricht Bände) oder, wenn das nicht geht, zurückgegeben - letzteres lässt sich, so merkwürdig es klingt, auch per Kleinanzeige regeln. Das machen dann die beleidigten und -enden Leberwürste, die zum Adventsgebäck nicht so gut schmecken. Dass das Annoncenwesen des 19. Jhd.s zum Julie Fortmann wehrt sichExhibitionismus neigt, ist hier ja schon angesprochen worden. Verlöbnisse führen zum Austausch von Ringen, Blumensträußen, "Gaben der Liebe". Aber was, wenn nur Pröbchen für Produktwerbung überrreicht wurden? "Unversehrt zurück", das klingt nach versiegelten Parfumflakons oder Smartphone, wo die schonende Plastikfolie noch auf dem Display klebt. Weniger zielführend ist es, wenn jemand bei Misserfolg (kein "besonderes Erlangen" - wirklich nicht Verlangen? erreicht) seine Präsente pronto prego zurückhaben möchte. Die Spielregel hieß doch: Geschenkt ist geschenkt, wiederholen ist gestohlen, wenn es nicht grade kompromittierende Liebesbriefe sind. Aber wieso die Adresse der Betreffenden detailliert der Weltpresse verraten (Vossische, 20. und 25.4.1849), und wieso fühlen sich gleich zwei Männer düpiert, der eine schon mit der Schwester verheiratet, beide werden noch im counter-strike als "Handlungsdiener" geoutet? Die waren stolz drauf, ließen den Beruf ihrerseits extrafett hervorheben. Sollte es sich um verdeckte Schleichwerbung für ein Geschäft mit Luxusbedarf handeln? Das Berliner Adressbuch hilft nicht weiter, unter dem Kölnischen Fischmarkt No. 2 Adventsprintjob_2018#7(übrigens in der Nachbarschaft des viel-annoncierenden Konditors Louis d'Heureuse) ist nur eine Schneiderswitwe Frohmann Handlungsdiener Lose, die beleidigte Leberwurst(also nicht Fortmann) zu finden, wohl u. a. eine Porzellanhändlerin Portz sowie hutfabrizierende Geschwister namens Moritz, das führt nicht unbedingt weiter. Eine (schon 1844) verwitwete Doctorin Fortmann wohnt laut Namenverzeichnis in der Roßstraße 8, ein Tischler mit dem Nachnamen in der Oranienburgerstraße 38. - Noch sonderbarer erscheint der Fall der ehemaligen Inhaberin des "Deutschen Michel" (1851 heißt der Gasthofsbesitzer Korth, 1854 ist er Hauseigentümer, aber wenn sie nicht mehr dort ausschenkt, wieso die Adresse nennen? ist sie am Umsatz beteiligt?), Baronin von Bülow, die sich (in einer mir leider nicht bekannten Zeitung vom 12.7.1856) verbitten wollte, dass Männer ihr aus dem Fenster heraus Geld zuwerfen. "An mich wird doch nichts abgegeben", diebische Dienstboten, oder stand sie vielleicht unter Kuratel? Adventsprintjob_2018#7Bevor der Gasthofbesitzer Korth 1851 in dem Adressbuch auftaucht, findet sich 1850 eine Demoiselle Peters unter Mohrenstraße 11, und die war laut Anzeige in der Vossischen Zeitung vom 2.6.1849, sieben Jahre her, tatsächlich Wirtin eines Lokals namens "Deutscher Michel" (eine Redensart, die damals aufkam und sich ungeheuer schnell verbreitete, ihre Herkunft aus dem 16. Jhd. wurde ebenfalls in den Zeitungen diskutiert). Eine "Marie von Bülow geb. Peters" soll laut stenographischem Protokoll der Verhandungen 1865 eine Petition "unverständlichen Inhalts" im preußischen Landtag eingereicht haben, neben solchen mit der Unterschrift Jesu oder "NN. ein wahrer Preuße", sie blieb leider unerörtert im Herrenhaus. Allerdings wird der Vorname in der Gasthof-Annonce mit F. abgekürzt. Nun, mehrere Vornamen zu tragen war einst durchaus üblich; vielleicht verlangte sie ein Gesetz, um hartnäckige Geldgeber einbuchten zu lassen, oder wollte Markenschutz für eine Neugründung ihres Lokals durchsetzen. Lebte er noch, man könnte an Loriot schreiben und ihn fragen, welchem vermutlich angeheirateten Familienzweig der Bülows eine, bei Familientreffen vermutlich "jene Person" genannte wunderliche Ex-Wirtin resp. Baronin wohl angehören mag!


    votre commentaire
  • Adventsprintjob_2018#6"Keine Anzeige", wer erinnert sich noch dieses Sprüchleins? Bekanntlich ist die Marlboro-Abbildung von dem einsam die Rinderherde mit dem Lasso umzüngelnden Cowboy auf der Rückseite vonTitanic stets die einzige nicht-parodistische Seite des SatAschenbecherireblatts gewesen. Deswegen musste auf die vielen andern im Innern des Heftes stets ein seltsamer Warnhinweis angebracht werden, dass es sich hier um Satire und nicht um bezahlten Platzverbrauch im Printmedium handelte.  Heute sieht man keinerlei Werbung mehr für's Quartzen, nicht mal mehr im Kino, während plakatierte fröhliche Biertrinker kein Problem sind - wie im Biedermeier. Vor 1848 gab es zwar nicht grade ein Anzeigenverbot für Genussmittel, aber die Journale hielten sicSteckbrief für ein von Branntwein entstelltes Gesichth doch etwas mehr zurück. Im Vorfeld von 1848 fielen die meisten dieser Barrikaden, und als endlich das Rauchen auf der Straße erlaubt war (eine der wenigen - noch - gebliebenen Errungenschaften der 48er-Revolution), konnten Tabakwaren ganz ausführlich und offiziell beworben weerden. Die potentiellen Konsumenten wurden als die "hohen und hochgeehrten HH." angesprochen, HH heißt, nur die Herren, denn zigarrenmundstücksaugende und qualminhalierende Damen wie die Gräfin Hatzfeld waren eher Adventsprintjob_2018#6die Ausnahme. Aktuelle Marktpreise für "Canaster" und Schnaps waren offenbar dermaßen volatil, dass sie wie die für Weizen, Rohstoffe und "Erdtofeln" in der Tagespresse bekannt gegeben wurden. Natürlich richteten sich solche Anzeigen ausschließlich an die Aristokratie und das wohlhabende Bürgertum. Angehörige der niederen Schilchten wurde der Verzehr verübelt, und wenn ihre Physiognomie nicht recht bekannt war wie im oben rechts vorfindlichen Steckbrief für die Ehegattin eines "Tagearbeiters" namens Krägenbring, konnte man immerhin voraussetzen, dass darin der wüste Lebenswandel seine Spuren hinterlassen hatte.

     


    votre commentaire