• Strange days indeed

    Kalender ohne September"Nobody told me there'd be days like these" - John Lennon, mit deinen Songtexten Corona-Warnschild mit einigen Schreibfehlernwarst du der zuverlässigste Drehbuchautor meines Lebens, jedenfalls kommt's mir immer so vor, wenn mir Beatles-Zeilen einfallen oder solche aus der Nach-Four-Fab-Epoche: "Strange days indeed / Most peculiar, mama!"  Und was ist nun schon wieder los? Mein katholischer Kalender aus Münsterschwarzach prellt mich diese Woche um einen ganzen 24-Stunden-Tag arf - und fast hätte ich es nicht gemerkt. "Ja, die Zeit vergeht, und man fängt an, alt zu werden", sagt Pippi Langstumpf in dem sonst meist untadeligen Fotokalender der Benediktinermönche, "im Herbst werde ich fünfund..., bzw., zehn Jahre alt und dann hat man wohl seine besten Tage hinter sich." Dabei ist das nicht irgendein Tag, es ist der erste meines (finanziellen) Teil-Rentnerdaseins, mit erster Auszahlung einer privaten Lebensversicherung, damit soll nun mein gesegnetes Alter beginnen! Jetzt muss ich mich anstrengen mit Überleben, so alt wie möglich werden, schon um der Versicherung nix zu schenken und mein Eingezahltes doppelt und dreifach wieder herauszukriegen (Lebenserwartung, ha ha, alles Versicherungsmathematik!) - und versteuern muss ich den Zehrpfennig auch noch. Nächstes Jahr bin ich dann wirklich "plötzlich Prinzessin" bzw. Vollzeit-Rentner. Schmetterling auf FliederVertraglich war Oktober als Renteneintrittsalter vorgesehen, weshalb im September die erste Auszahlung erfolgen soll, um mir den Übergang ins angeblich sorglose Seniorentum zu versüßen (die Kohle war schon passend an Goethes Geburtstag auf dem Konto). Wieso ausgerechnet der Dienstag, 1. September auf dem Kalenderblatt mit den netten Buddhistenkiddies in rosa Tuniken fehlt, keine Ahnung! Sonst gucke ich höchstens mal nach den sonderbaren Heiligen, die in diesem Kalender aufgeführt sind. Was ist denn mit dem hl. ÄgidiusSchmetterling nah herangezoomt (Nothelfer), oder den 12 Märtyrerbrüdern (ihre Gebeine werden in der Kirche Santa Sofia in Benevent aufbewahrt), dem Erzbischof Nivard oder der Jungfrau Verena, geboren in Theben, Einsiedlerin im schweizerischen Zurzach? Bevor sie in die Einsiedelei ging, besorgte sie einem Priester den Haushalt. Den Ring des Priesters, den sie während der Fastenzeit für ihn aufbewahren sollte, Schmetterlings-Geschnetzeltesstahl ein Diener, der ihn in den Rhein warf, weil er fürchtete, entdeckt zu werden, dann brachte ein Fischer ihr einen Fisch zum Geschenk und als ihn Verena zerteilte, hatte der den Ring intus - ein Wunder! Sie ist die Patronin der Pfarrhaushälterinnen, die gute Verena. Ich dachte früher immer an DDR-Frauen, wenn ich diesen Namen hörte, und an so einen bestimmten Mantel, so eine Art Trenchcoat aus Kunststoff, der hieß für mich "Verena". Dann las ich auch noch eine Todesanzeige im Haus, die plötzlich auftauchte, einer von den Hundehaltern, die uns hier herausmobben wollten, indem sie ständig Scheiße vor unserer Terrasse hinterließen. Er ist schon Mitte August entschlafen, der Hund gehörte ihm nicht, war nur temporär - dann führte er ihn auf die Wiese vor unserm Fenster. Damit erfüllt sich die Prophezeiung, dass in dem Haus, wo wir einziehen, alle sterben (mit der Nachbarin parterre rechts fing's an), immer die Männer von den Frauen, die als Witwen wunderlich Das Ende der Welt ist mit Brettern vernageltwerden und lästern und intrigieren. Mir hat er mal verboten, Unsere Nachbarn, gezeichnet und im Auftragdas Flurfenster zu öffnen, ich wollte lüften, als ich den Flur gewischt hatte, er machte das Fenster zu und ich wieder auf, er kam wieder runter und schlug das Fenster erneut zu und drohte mir Prügel an (er war wohl schon im 78sten Lebensjahr), inzwischen war meine Lebensendlosgefährtin gekommen und kriegte diese absurde Szene mit, am Ende ließ ich ihn ziehen, und als er weg war und ich seine Wohnungstür zuklappen hörte, hab ich das Fenster wieder aufgemacht. Wenn ich dagegen zum Müllplatz unterwegs war, schlug er die Tür zu. Wegen der Streitigkeiten über das Herausstellen des Mülltonnen - er wollte es nicht mehr machen, ich wollte es nicht (mehr) als Einziger im Haus machen - nicht, solange die Wiese vor unserer Terrasse mit Stinkehaufen vollgeschissen wird - wurde ein bescheuerter Zettel aufgehangen, den ich selber erst nach langem Nachdenken begriffen hatte. Offenbar gab es da Schmurrpark am RheinuferDebatten bei der sog. Hausgemeinschaft, höhere Müllgebühr in Kauf zu nehmen - nur weil sie sich nicht beteiligen wollten am Mülltonnen-Rausstellen. Die "Sparfüchse" sollten wohl wir sein? Aber gefragt wurden wir nicht, meinetwegen hätten sie das gern bestellen können, genauso wie den Flurputz-Dienst, da unterschrieben alle dagegen, statt höherer Gebühr wollten sie selber putzen, nur wir wurden nicht gefragt. Wir zählten für die nicht, wir sind die "Fremden im Ort", mir ganz egal. Am Ende kam einer von der Genossenschaft und wir unterschrieben das mit dem Selberputzen wie alle andern auch. Denn nur wenn alle einverstanden sind, konnte man es so oder so regeln, mit bezahltem Putzdienst oder halt selber vor der Tür kehren.Singdrossel oder was? Am Ende bekamen statt der von den hiesigen Hausbewohnern geplanten teuren Müllabfuhr-Service-Leistung alle Häuser der Straße von der Genossenschaft einen abgeschlossenen Müllplatz, wo wir jetzt hinlaufen, an dem verschlossenen Tor zu dem Müllplatz hat der jetzt Verstorbene, der mit derselben Handschrift viele weitere Mitteilungen hinterlassen, weil HIER der Müll nur von den Bewohnern der Häuser Nummer sowieso bis sowieso entsorgt werden dürfe, offenbar sind auch andere mit "Fremdmüll" gekommen und haben in "unser" Eimerchen gemacht... igitt! Und wenn ich dahin unterwegs und er grade unten an seinem Auto war, warf er mir garantiert die aufgesperrte Eingangstür zu. Und seine Witwe hab ich schon erwischt, wie sie in unserem Briefkasten herumstocherte. So kann man sein Alter auch gestalten. Kondolieren lass ich da lieber, schutt_und_kieswer weiß was sie sich noch alles einfallen lässt, und vielleicht gibt sie die Wohnung einer Enkelin weiter, die von der Trauerfeier mit einem Dobermann ankam, Metallriegel am Maulkorb, so ein Riesenkalb, offenbar hatten sie eine Nachfeier in der Wohnung. So hab ich mir das Altwerden aber auch nicht vorgestellt: mit Schnutentuch vor mich hin röchelnd im Supermarkt, wo ich verzweifelt versuche, mich zwischen alkoholfreien Mumm-Sekt und kalorienarmer Graninilimonade der Sorte "Kokoswasser" zu entscheiden. Weiße Handschuhe habe ich ja noch von meinem Umgang mit wertvollen Autographen und Erstausgaben, da gucken die Kassierinnen, wenn sie mir das Wechselgeld in die behandschuhte Hand füllen. Und haben nicht John Lennon, Bob Dylan und all die Sangeshelden meiner Jugend das schon längst in ihre Songs eingebaut? "Instant Corona gonna get you!", bellte John in einem anderen Song, "Gonna knock you right on the head... Why on the world are we here? Surely not to live in pain and fear?" Oder Bob Dylan, in seinem berühmten beschwörend-meditativen "Corona Corona, where have you been so long?", der Song war aber von Mitchell Parish und J. "Mayo-Klinik" Williams geschrieben: "I got a bird that whistles, I got a bird that sings..." Na und dann, "Riding along on a carousel, trying to catch up to you" von den Hollies, hieß es da nicht "Lockdown, lockdown, lockdown too hoo hoo..."? und natürlich Blood, Sweat & Tears, die Lieblingsband von Boris Johnson, in ihrem Song heißt es "What comes up, must lock down", in Abwandlung einer bekannten sentenziösen Formulierung des Physikers Issac Newton, den Goethe nicht leiden konnte - unsern Dichter lockte nichs down, selbst seinen Faust zog am Schluß das Ewigweibliche hinan.

    Müller, Fischer und Schiffer; für Kindersegen; des Bistums Basel
    Mit Krug und Kamm ging sie jeden Tag vor die Stadtmauer und wusch damit die Aussätzigen. Als sie beschuldigt wurde, Wein und Brot unrechtmäßig zu den Armen zu tragen, verwandelte sich der Wein in Wasser
    Mit Krug und Kamm ging sie jeden Tag vor die Stadtmauer und wusch damit die Aussätzigen. Als sie beschuldigt wurde, Wein und Brot unrechtmäßig zu den Armen zu tragen, verwandelte sich der Wein in Wasser
    Mit Krug und Kamm ging sie jeden Tag vor die Stadtmauer und wusch damit die Aussätzigen. Als sie beschuldigt wurde, Wein und Brot unrechtmäßig zu den Armen zu tragen, verwandelte sich der Wein in Wasser

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  • Commentaires

    1
    Dimanche 6 Septembre 2020 à 23:36

    Ich denke, dein Vogel ist ein Star. Allerdings sollte er einen gelben Schnabel haben, aber das fällt vielleicht unter Starallüren.

    https://www.brodowski-fotografie.de/beobachtungen/star.html



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