• Letzte Worte - klassische Abgänge

    "Gott schütze Rheinland-Pfalz", mit diesen Worten stellte  Ministerpräsident Berhard Vogel (CDU) sein Amt zur Verfügung, weil er nicht mehr zum CDU-Vorsitzenden gewählt worden war, und verließ türenschlagend den Saal - immerhin regierte er da schon 12 Jahre (1976-1988), und kriegte nach einem halben Jahrzehnt Pause aus der DDR-Konkursmasse 1992-2003 das Land Thüringen überschrieben, - ätsch - noch einmal 11 Jahre. Aber Thüringen hat es nicht davor geschützt, heute von einem Kommunisten regiert zu werden, und Rheinland-Pfalz ist noch schlimmer dran, das beugt den Nacken unter dem Joch der "Sozen" (Helmut Kohl), sprich SPD... Heide Simonis regierte auch 12 Jahre (1993-2005), bis ein Parteifreund partout nicht für sie stimmen wollte. Langwierige parteiinterne Untersuchungen führten nicht zum Verursacher, aber ihrerseits legte sie auch alle Parteiämter nieder. "Gebt mir 12 Jahre Zeit...", nee, das hat ein anderer gesagt, zum Beginn seiner Amtszeit, am Ende sagte er wohl nur noch gacks, oder hatte er das Zyankalipräparat vorschriftsmäßig mit den Zähnen zerbissen und inhaliert? und nicht, wie mein alter Chemielehrer, ex-Bayer-Mitarbeiter mal augenzwinkernd sagte, die Kapsel runterschluckt wie viele seinesgleichen - während man im ersteren Falle den Gifthauch einatmet und entseelt dahinsinkt wie die Affen von den Bäumen der Giftpfeil-schießenden Indios (die würden nämlich ziemlich stinken, wenn sie dort hängenblieben, da ist die entspannte jedenfalls die umweltfreundlichere Lösung), würde der Leichnam beim Verschlucken nach dem Einnehmen per Gastroinduzierung einen eher unfrohen Gesichtsausdruck annehmen. Chemielehrerhumor! Mit sowas hat man mein Spatzenhirn im humanistisch-altsprachlichen Gymnasium abgefüllt. Auch mit Shakespeare: "Mein Königreich für'n Pferd", das ist nicht mehr "die Frage", manchmal wirkungsvoll. Aber wenn einem das Königreich nicht mehr gehört, wozu braucht man noch das Pferd - um die Landesgrenze zu erreichen? Amerika ist links und rechts von Wasser umspült. Oben sind's die Seen und im Süden steht die MAUER. "Ihr seid feine Kerle, aber jetzt geht nach Hause, wir dürfen den anderen keinen Vorwand bieten", soll der in USA amtierende Richard III. laut Nachrichten, die es viel schlechter übersetzt hatten, gesagt haben, nachdem seine Getreuen mit Äxten und Sensen, bzw. mit Baseballschlägern und -mützen das Capitol erstürmten und Büros der Abgeordneten verwüsteten. Wonach mögen sie in dem Papierwust gesucht haben? Unterschlagene Stimmen für ihren Liebling? diese Schnellübersetzeer in den Redaktionen immer! "Gestohlene Wahlen" hab ich jetzt zehn bis fünfzehnmal in allen Programmen hören müssen, das ist doch auch tagesschau-dummdeutsch (sie übersetzen "votes" mit "Wahlen"!) sowas muss man, selbst wenn es schon dumm-amerikanisch ist,  behutsam angleichen, damit es in den Ohren des interessierten Publikums vertändlich wird. "Gestohlene Stimmzettel", das ginge, "gestohlener Wahlsieg", kann als Metapher durchgehen, "die Wahlen können mir gestohlen bleiben, ich bin König", das ginge auch.


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