• Kunstschätze des Vatikans

    Auf einem befreundeten Blog wird darüber nachgedacht, was sich wohl im Weißen Haus ändern wird, wenn der zweite konfessionell an die römisch-katholische Kirche gebundene Präsident in der Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika dort einzieht. Ich nehme mal an, er wird als erstes ein Kreuz aufhängen über dem Eßtisch oder an einer anderen gut sichtbaren Stelle. Der letzte katholische Bewohner hat ja nur 1036 Tage regiert und litt zeitlebens an Rückenschmerzen, wie ich der Seite "katholisch.de" entnehme. Ist ja kein Wunder, wenn er sich gemeinsam mit Papst Johannes XXIII. dem Ackerbau hingegeben hat. Denn nicht nur schwungvoll ausgreifender Wurf des Saatgutes, wie man es von Millet über Van Gogh bis Amorbach dargestellt sieht, zur Landarbeit gehört auch Unkrauthacken und Obstkisten schleppen.

    Kennedy und Johannes XXIII.Beim Antrittsbesuch des Präsidenten iim Vatikanstaat (oder umgekehrt - Franziskus kommt schließlich aus dem Südkontinent) könnte der Papst dem neugewählten US-Präsidenten einen Blick in die Kunstkammer gönnen - ich meine jetzt mal nicht die Museen oder die sixtinische Kapelle mit all dem Mobiliar, Decken- und Wandmalereien der Renaissance, sondern die politische Kunst der unmittelbaren Vergangenheit wie hier auf dem Foto. Man sieht, wie Kennedy rückenschonend dem heilig gesprochenen Reformpapst Roncalli, der sich bücken muss, das Saatgut in die Hand drückt, anstatt selber zu säen. Der damalige Papst fiel zwar keinem Attentat zum Opfer, trotzdem legte Franz-Josef Degenhardt einem Gastwirt in einem seiner Lieder den Spruch in den Mund Hier hängt der, der der Mörder war, von Papst Johann und Kennedy - das soll nämlich der bärtige Fremde mit dem Hinkefuß gewesen sein, der nachts mit seinem schnellen roten Auto im Graben landete und dann bei dem ihm an sich wohlwollenden Wirt anklopfte, was ihm letztlich nicht gut bekommen ist. "Ihr sagt, wir leben doch heute, tja, gewiß, aber... so sind hier die Leute!" ist der Refrain des gruseligen Liedes. Apropos, was mag aus dem Monsignore rechts geworden sein, der so stolz neben dem Bild posiert, als hätte er es selber gemalt? Oder ist das der Papst selbst, das verschmitzte Grinsen des Johannes sieht ihm ähnlich... kein weißes Gewand, oder reicht dafür die Bauchbinde? Nennt man die "Zingulum" oder "Zigarre unten drumrum"? Ich kenn mich in dem Ornat der Kleriker nicht so aus. Sollte sich Joe Biden jedoch mit Franziskus in ähnlicher Weise betätigen, z. B. im Kräuterbeet, das Michelle Obama anlegte und von Melanie bestimmt nicht gepflegt wurde, so will ich nicht hoffen, dass sie Wind säen (und Sturm ernten) oder gar Drachenzähne wie in der Argonautensage - worauf sich bewaffnete und behelmte Krieger aus den Ackerfurchen herausarbeiten und einander erschlagen, wie ich als Kind in Gustav Schwabs Sagen des Klassischen Altertums gelesen habe, oder war's in einem Comicheft der Illustrierten Klassiker?


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  • Commentaires

    1
    Dimanche 8 Novembre 2020 à 22:24

    Eigenartig, ich hatte von Johannes XXIII ein Bildchen im Gebetbuch, aber ich war doch noch nicht mal in der Schule, als er starb. Dagegen habe ich ihn in Rom gesehen. Na gut, da lebte er auch nicht mehr. Aber hübsch ausgestellt in einem Glaskasten. Das hatte ich total vergessen, aber jetzt habe ich direkt wieder Lust, nach Italien zu fahren. Weihnachten auf dem Petersplatz, da war ich mit Hildegard und italienischen Freunden.



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