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in Worten: Zweitausend und sieben und zehn
Nun ist das Licht im Steigen,
Es geht ins neue Jahr.
Laß deinen Muth nicht neigen,
Es bleibt nicht wie es war.
So schwer zu seyn, ist eigen
Dem Anfang immerdar,
Am Ende wird sichs zeigen,
Wozu das Ganze war.
Nicht zage gleich den Feigen
Und klag' in der Gefahr!
Schwing auf zum SonnenreigenDich schweigend wie der Aar!
Und wenn du kannst nicht schweigen,So klage schön und klar!
Schwer genug gerungen Haben Dämmerungen. Mit dem Licht, dem jungen Durch das alte Jahr; An des Haders Stelle Soll des Friedens Helle An des Neuen Schwelle Jetzt aufleuchten siegreich klar. Wer ist dumpf beklommen? Einen Stern entglommen Seh' ich, uns zum Frommen, Mitten aus der Nacht. Daß die starren Krämpfe Seine Milde dämpfe, Die verworr'nen Kämpfe Friedlich schlichte seine Macht! Dieses Sternes Funkeln Bitt' ich, daß im DunkelnDen So es lass' entfunkeln Seiner Strahlen Kraft, Daß, wo Frost noch lauern Mag mit alten Schauern Hinter Herzensmauern Ganz er werd' hinausgeschafft! Die verstockt in Grimmen Selber sich verstimmen, Die in Flammen glimmen Trüb unlautern Scheins; Daß sie klärend alle Himmelslicht durchwalle, Daß empor mit Schalle Jubel steig' und schall' in Eins! Vor des Sternes Blinken Wie vor Zauberwinken Soll die Maske sinken Jedem, der sie trägt, So der Groß' als Kleine, Daß, wie er es meine, Vor der Welt erscheine, Jedem sei sein Recht gewägt. Daß sich Schlechtes schäme, Rechtes nicht sich lähme, Gutes selbst sich zähme, Alles wachse frei! Daß kein wildes Schwärmen, Und kein lautes Lärmen, Und kein stilles Härmen Unter uns in Zukunft sei!
Tags : Neujahr, Rückert, Licht
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