• I dumped the pumpkin in the waste bin

    Heute war ich's end-gül-tig-leid. Schon das dritte Jahr in Folge (seit ein gewisser neuer Nachbar hier wohnt, der nach Auch Kunst: Wohncontainer in Münchenunserem Eindruck per Mietwagen vorwegend nachts 3.00-4.00 ausreisewillige Senioren zum Flughafen kutschiert) liegt pünktlich Ende Oktober ein Kürbis auf der Treppe, ein stinknormaler Hokkaido in schreiendem Orange mit so Glubsch-Augen, Grinsemund, aus dem eine Rolling-Stones-Schleckzunge ragt, so Kleber auf den Kunst-Containernein stilisiertes Comic-Antlitz halt, und d. h., wenn wir unsere Parterrewohnung verlassen, liegt das auf der soundsovielten Stufe etwa in Augenhöhe und glotzt mich an. Bisher hab ich mir damit beholfen, die Fratze gleich zur Seite oder ganz umzudrehen und so blieb es meist wochenlang liegen. Da an gleicher Stelle mit meiner höchstnachbarlichen Genehmigung ein Kinderwagen parkt (nur ganz ausnahmsweise zwei bis drei plus Kinderrad, meinetwegen,Graffito-Portrait auf einem Container aber die werden nach dem Kindergeburtstag wieder weggeräumt), hatten wir die evtl. überhumorigen Eltern in Verdacht, die wie alle andern hier im Haus (außer uns) Jahreskreis-Kränze außen an die Wohnungstür hängen, und zur Weihnachtszeit den Balkon mit Leuchtsternen, LED-Engel und Glühbirnenrehen schmücken. Oder war es der neue Nachbar, der solches Zeug am Flughafen umsonst kriegt? Der stellt auch seltsame Vorräte auf die Schrankwand vor seiner Eingangstür ab, gammelige Äpfel oder ganze Paletten von Süßkram, die vielleicht vom Lufttransporter gefallen sind. Schön und guFlaschencontainer in Reih und Gliedt, das sehen wir nicht, wir haben nicht mal eine Mesusah an der Tür, obwohl ich auf dem (bisherigen) Höhepunkt des Mobbings schon mit dem Gedanen gepielt habe - warum nicht so ein Stück Thorarolle n der Glasphiole und jedesmal bei Aus und Eingang an den Großen Mietvertrag mit dem Allerwertesten erinnern? - aber das Gerümpel der anderen sehen wir normalerweise nicht, da wir das Treppenhaus nur hinaufgehen, wenn Wäsche aufzuhängen ist, nach gehabten Erlebnissen machen wir das nie ohne Zeugen d. h. zu zweit. Wir sehen also nur ein- bis zweimal im Monat, wie das Möbellager auf den Treppenabsätzen immer wuchtiger und vielfältiger wird, die eine hat neben Riesenschirmständer nun auch noch eine hoteltypische Schuhputzmaschine (macht Frau Kr. jetzt Kohle mit air-bnb???) , andere lassen die Schweißmauken gleich draußen vor der Tür rumliegen, wieder andere zimmern eigene Schuhschränke dafür und seit die Mülltonnen nicht mehr am Haus sind, sondern 50 Schritte Supermarkt-Kunst in Ingolstadtweiter auf so einem eingezäunten Müllplatz,Gratiszeitungs-Kasten für Kunst-Infoblätter lassen mehrere dieser Prolls auch lose eingetüteten Stinkemüll auf den Treppenabsätzen stehen, um sie erst bei nächster Gelegenheit (wenn der Bierkasten leer ist?) mit runterzunehmen. Das sehen wir alles nicht, jedenfalls nicht täglich, und Santa Claus' Lampenladen bleibt uns auch erspart, weil you can't have your cake and eat ist, genauer gesagt, you don't see the front of the house if your're in. Nur der verdammte Kürbis nervt allmählich, der liegt, wenn keiner was unternimmt, bis ans Ende aller Zeiten da herum, und die Mutti von den Eltern-Nachbarn hat versichert, der Kürbis sei nicht von ihnen, jedenfalls so ähnlich, wörtlich hat sie eigentlich mehr oder minder gesagt, der könne so lange da liegenbleiben oder sie würde ihn erst entfernen, wenn er schimmlig und faul ist. Schwer zu deuten, diese Äußerung. Ist er von Frau Kr., die sich bei der Elternmutti vergebens einschleimen will, oder von den Prolls mit den Schweißmauken? Gleichviel, heute früh, als ich meinerseits den Müll raustrug (wir bewahren ihn konventionellerweise in der Wohnung auf, in einem traditionell dafür vorgesehenen Müll-Eimer, mit Deckel, und stellen ihn nicht bis zum Flilegenmadennausschlupftermin in offenen Plastiktüten vor die Tür) habe ich mich denn entschlossen, den Kürbis kurzerhand ebenfalls zu entsorgen. Die Tür zum drahtzaun-geschützten Mülltonnenplatz aufgeschlossen - die sechs, sieben Container sind gesicherter als Ceuna, das spanische Guantanamó an der Küste Marokkos -, und plumps, landete das Grinsegesicht dort, wo es schon seit Allerheiligen hingehört. "Halloween" oder wie man das jetzt nennt ist meines geringen Erachtens nur eine Nacht lang, danach kehrt, und zwar spätestens am Morgen danach, Ruhe vor Gespenstern ein, oder?


  • Commentaires

    1
    Samedi 31 Décembre 2016 à 12:39

    Ganz offensichtlich verwendet dein Nachbar keine Bio-Kürbisse, die verfaulen nämlich schon nach kurzer Zeit. Gestern war ich bei Aldi und sah dort durch und durch verschimmelte und gefaulte Bio-Hokaidos in Kleinformat. Immerhin reduziert auf 1,09 €. Nun ärgere ich mich, dass ich kein Foto gemacht habe, aber es war so voll und sogar ich habe eine Schamgrenze beim Fotografieren.

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    ...komm Gut ins Neue
    Samedi 31 Décembre 2016 à 13:52

    Wenn ich schimmelfaules Zeug sehe, drehe ich das immer extra ins Licht, damit den Leuten schlecht wird und sie vom Kauf Abstand nehmen. Manchmal macht das dann auch ein Mitarbeiter weg, die sehen ja nicht stündlich nach. Täglich aber doch hoffentlich, oder? Stimmt, warum sollte man nicht mal trash pictures im Supermarkt machen, ich trau mich das auch nicht recht. Neulich, als mal was von 1,99 auf "jetzt nur 2,49" reduziert werden sollte - da hatte sich wohl jemand mit den Schildern vertan, - hatte ich richtig Lust dazu, aber keinen Apparat dabei.  Wird man da nicht rausgeschmissen? Und wenn wir im Nobelrestaurant sitzen und Duweißtwer die Tellertarrangments ablichtet, fürchte ich immer, man unterstellt uns Betriebsspionage...

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    Dimanche 1er Janvier 2017 à 15:48

    Wenn die Teller schön sind, ist das ja eher Werbung. Aber bei den Kürbissen musste ich nichts drehen, die schimmelten und faulten von allen Seiten. Aldi hatte mal die Parole, sie bekämen täglich frisches Obst und Gemüse. Da stellte sich die Frage, warum sie es nicht verkauften. Aber den Spruch habe ich lange nicht mehr gesehen, die Realität war wohl stärker.

    Übrigens war das der Aldi, zu dem ich sehr ungern gehe, weil der Parkplatz mit Schranken versperrt ist und immer jemand vergisst, seine Karte entwerten zu lassen. Dann muss sich der ganze Stau rückwärts bewegen, das dauert. Da geh ich schon lieber in den neu gestalteten Aldi, der ein Gefühl von Luxus vermitteln soll. Hätte man auch noch die Mitarbeiter auf Freundlichkeit geschult, wäre es perfekt.

      • Dimanche 1er Janvier 2017 à 16:14

        So einen Aldi-Deli (oder Aldeli, sollte ich Namensschutz für anmelden und meine erste Million machen) haben wir jetzt auch, der um die Ecke wo ich früher gewohnt habe, du hast da öfter geparkt meines Wissens :-) und das Parken ist immer noch barrierefrei.



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