• Aber, aber, aber...

    Ruhe ist die erste Dhimmi-Pflicht:

    "Meinungsfreiheit verteidigen wir alle. Aber ob man den Führer, sozusagen den Prophet, den Vermittler einer Weltreligion - ich habe mir die Karikatur nicht angeschaut, aber muss man jetzt den Propheten Mohammed mit einer Handgranate malen? Ist das auch nicht eine Provokation? Man kann das so verstehen, man möchte provozieren. Man darf provozieren. Aber zählen die Gefühle der Muslime nicht? Gibt es auch nicht für die Muslime Werte, die man mit Respekt behandeln sollte? Wollen wir nicht einen Weltfrieden? Wollen wir nicht friedlich zusammenleben? Müssen wir uns ständig gegenseitig provozieren? Ich würde momentan zum Beispiel auf jede Provokation verzichten."

    Bekir Alboga, Islamwissenschaftler und Sekretär der "Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion" (DITIB) heute früh im Deutschlandfunk.

    (in der Karikatur zeigen Greser und Lenz Gott und Mohammed, beide haben Charlie-Hedo-Ausgaben vor sich, und Gott schimpft, fassungslos, denn Mohammeds  Leute würden dafür sorgen, dass keine gottlästernden Karikaturen mehr erscheinen, die sie doch beide so lieben.)

    "Wir sind keine Provokateure, sondern haben schlicht und einfach unsere Ansichten zur Tagespolitik veröffentlicht. Vor allem haben wir auf die Tatsache reagiert, dass die Führung des Nationalen Übergangsrates, kaum dass Gaddafis Leiche erstarrt war, eine neue, an der Sharia orientierte Verfassung für Libyen angekündigt hat. Und dass gleich darauf allerlei Kommentare zu hören waren, man solle nicht vorschnell Urteilen, Sharia bedeute nicht unbedingt, dass Hände abgehackt und Frauen gesteinigt würden. Daraufhin hatten wir die Idee, die ganze Ausgabe »Charia Hebdo« zu nennen und uns mal ein paar Beispiele für eine Sharia light auszumalen. Dem Propheten Mohammed den Titel des Chefredakteurs zu verleihen, haben wir uns bei Libération abgeguckt, wo recht oft Gastautoren zu Wort kommen und Persönlichkeiten aus den Bereichen Mode, Politik oder Philosophie als einmalige rédacteurs en chef fungieren...

    Es wird viel geredet, das stimmt. Und was wir unter anderem zu hören bekommen, ist: »Ihr habt das aber auch ein bisschen provoziert.« Aber: Nein! Wir haben nichts provoziert. Wir tun einfach unseren Job. Warum werden immer dieselben Leute als Provokateure bezeichnet? Warum nicht zum Beispiel der libysche Übergangsrat? Provoziert der etwa nicht, wenn er direkt im Anschluss an eine Revolution eine an der Sharia orientierte Verfassung ankündigt? Warum spricht niemand von Provokation, wenn im Namen einer Religion Zeitungen verboten, Menschen getötet, Frauen gesteinigt werden? Provokation wird immer nur auf Seiten der Demokratie angesiedelt, auf Seiten der Demokraten, auf Seiten der Verfechter der Pressefreiheit, der Freidenker, und nie auf Seiten der Dreckskerle und Diktatoren."

    Gérard Biard, geschäftsführender Chefredakteur von Charlie Hebdo, heute im Interview mit jungle world.

     Aber: Biard, petit larousse u.a. gelten wohl eher als Ḥarbī.

    Daher bete ich inständig für eine laizistische, liberale, vernunftgesteuerte Demokratie und die Privatisierung aller Religionen, hier, jetzt, überall!

    (Falls unter den geneigten Lesern dieses Blogs der Teufel sein sollte: Bei Interesse bitte melden, ich gäbe auch meine Seele dafür her...)


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