• Wie es ausschaut, werden sich demnächst entweder 11 Engländer oder 11 Franzosen mit 11 Marokkanern um das runde Leder balgen. Ich hätte ja gern mal Japan auf dem Podest gesehen, schon um zu erfahren, ob die sich bei Entgegennahme des Pokals mit Namaste-Gruß verbeugen? und in der Düsseldorfer Altstadt wäre noch mehr los als heute abend mit Marokkanern. Zen oder die Kunst des Toreschießens hat's aber nicht so gebracht wie der antikoloniale Impuls, mit dem die Bälle nur so gepfeffert werden ins Tor der überheblichen Weißbrotspieler aus dem überfütterten Norden. Aber Vorsicht, Engländer haben das Spiel erfunden, außerdem spielen genug coloured people in allen diesen längst globalisierten "National"-Mannschaften. Jedenfalls steht das t, das ich heute in den Buchstabenreigen einflechte, für das eine entscheidende letzte T-or der WM, mit dem die bessere Mannschaft gewinnen möge! Es wird doch kein läppisches Unentschieden mit nachfolgendem Dauer-Elfmeter werden? Dies ist die Zeit der Entscheidungen, hic Lixus, hic salta! In Lixus hat Herakles die goldenen Bälle der Hesperiden gestohlen - es werden Orangen gewesen sein. Ein-, zwei Generationen nach dem mythischen Kampf um Troja gegründet, wurde Lixus die zweitwichtigste Hafenstadt der Phönizier, Vorfahren der Marokkaner, mit der die Handelswege über den Atlantik eröffnet wurdse. Gadir war die andere Handelsstadt, für immer verewigt in der Erzählung Gadir oder erkenne dich selbst von Arno Schmidt, in der Pytheas von Massilia, der angeblich auf dem Seeweg bis Großbritannien gekommen war, aus 20-jähriger Haft im Turm entflieht: in Wahrheit aber nur ein längeres Gedankenspiel macht und dann stirbt. Tja, und wenn die WM dann mal vorbei ist und falls die Marokkaner gewonnen haben, können die hiesigen DFB-Gewaltigen ciceronische Reden schwingen: "Ceterum Censeo Weltmeisterem esse delenda..."

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  • Coronabedingt, das muss ich leider sagen, habe ich ziemlich zugelegt. Zu meinen derzeitigen Körpermaßen will ich mich lieber nicht äußern. Abner das viele lockdown-Komasaufen, der fehlende Auslauf und das Bedürfnis, sich wenigstens kulinarisch für das Nichtinsrestaurant-Gehen zu entschädigen, führten dazu, dass ich mir die früher viel zu weiten Stretchjeans mit Wohlgefallen überstreife. Immerhin kann einem der große Böse Wolf nicht so leicht das Haus umpusten, wenn man nicht zu den drei kleinen, sondern zu den gemästeten Schweinchen aus der Herde Epikurs gehört. Ein Mann von Format, sociel kann ich an mir selber feststellen, und zwar von XXXXL-Format. Aber deswegen lass ich mir keine grauen Haare wachsen, außer unter der Nase. Jawohl. das Nasenhaar hatte ich bisher immer gut getrimmt, jetzt kämme ich es nach oben über die kahle Stelle, und die aus den Ohren petersilienartig herovrspießenden Büschel werden von links nach rechts bzw, spiegelvergekehrt sdie andere Richtung auch, und dann gemeinsam verzwirbelt über die Mitte gelegt und mit viel Haargel angeklebt. Täglich färmen wie Fürst Pückler, das eher nicht, und einen Salafistenbart will ich mir auch nicht wachsen lassen, aber so ein struppiger, pfeffer- und salz- (mehr salz-)farbener Pornobalken, das hebt und gibt mir die nötige Würde und Gesetztheit. Es stört auch nicht beim Küssen, außer dass mir immer einfällt, mein Gegenüber müsste sich auch Schnurrbart wachsen lassen, dann könnte man Klettverschluss spielen. Aber PorNO, das geht ja gar nicht mehr, neulich hörte ich, dass allerlei secuell Unerlöste Personen verschiedenster Genderung "PorYes" vertreten - das soll so eine sanfte, frauenfreundliche und eher die Kontemplation als die Partizipation stimulierende Variante sein. Nehmen wir N aus dem bösen P-Wort raus, schneiden wir die Geschichte der O raus, vorn ist ja schon O, mit der neuen Endung können wir  "yes" zu Sauereien sagen.

     

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  • Und wieso heißen Rechtsmuff-Landesverräter eigentlich "-bürger"? Erinnert fatal an die Einführung der Vorsilbe "Kern-" statt "Atom", in den fünfziger Jahren war "Atom" der heiße Scheiß (ist es unter dem Kern-Etikett immer noch, und zwar für die nächsten tausendund-fragmichwas Jahre), und dann kamen die 60er mit der Anti-Atom-Bewegung und überall war plötzlich nur noch von Kernspaltung, Kern"kraft", Kernbeißer mit echten Haselnusskernen die Rede. Mir reicht's fürs Reich, und wenn die sich schon unter dem blaublütigen Immobilienhai(ni), dem Prinzen de Beukelaer, Zar aller Reußen als Staatsoberhaupt zusammenrotten wollen, würde ich sie Reichsdomestiken nennen, oder Reichsstallknechte, Untertanen. Was die da als Umsturz abliefern wollten, war ja wohl der blanke Hohn. Hat ihnen denn keiner beigebracht, wie sowas geht? Vorhin um 11 wäre die entscheidene Stunde Null am D-day gewesen, plötzlich flammten die Handys auf und klingelten wie Hölle, ringsum intonierte der Donkosakenchor der Sirenen deren auf- und abschwellenden Leiergesang, und man hörte schon Wotans Valkyrienherde durch die Luft sausen, teräm, teräm... in solchen Fällen besetzt man zuerst die Rundfunk- und Fernsehsender und schaltet auf Einheitsprogramm: ab zoffort nur noch klassische - und zwar getragene Musik (keine Revolutionsetüden , kein "Layla ist gayla" oder gar Franz Liszt, versteht sich), im 24-Stunden-Modus, im TV nötigenfalls Alpenpanoramen oder Traumschiff-Wiederholungen mit Florian Silbereisen, alle 30 Minuten von der samtigen Stimme eines Moderators unterbrochen, der die Bevölkerung mahnt, es handele sich nur um eine kurze Programmunterbrechung, Ruhe und Ordnung sei gefälligst zu wahren; in der Zwischenzeit rollen die Panzerkolonnen nach der Hauptstadt - wozu haben wir die schönen Autobahnen -, die ersten unvermeidlichen Festnahmen und Geländeerstürmungen haben wir dann bald hinter uns und in Windeseile haben die großen Hotel- und Regierungsprotzbauten mit der neuen Krakenheuz-Fahne (oder was dann immer für ein Symbol fällig ist) geflaggt. Gegen Abend gibt die Junta ihre erste Pressekonferenz und dann müssen unter fescher musikalischer Marschbeschallung, kann ruhig etwas Happy Metal dabei sein, Truppen im Triumphzug einmarschieren, am Wegrand bejubelt von fähnchenschwenkenden Massen, und wehe, ein Fenster ist nicht illuminiert, da müssen sofort Schlapphüte an die Tür wummern und den Bewohnern Beine machen. Innerhalb der nächsten sechs Wochen Volks-Plebiszit mit 99 % Ja und "Dank dem Führer", das wär's

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  • Unsere Buschtabenkette ist etwas langweilig, ungefähr so wie Fußball, null - null - nulll - eins - eins - eins - eins - zwei, spätestens dann kommt in der Regel die Halbzeit und es tut sich ncihts mehr, bis allenfalls am Ende noch ein drei zu zwei lder ein vier zu eins rauskommt. Ziemlich öde. Nicht so öde, sondern geradezu unterhaltsam ist die aktuelle Nachrichtenlage. Danach sind wir nur knapp so einer Art Preußenschlag oder Kapp-Putsch entkommen, knock-out vor der ersten Runde, die Rrrevolution im Keim erstickt, Da musste gar kein stöckeschwingender Spartakus durch Berlin ziehen, keine illegale Widerstands-Antifa im Keller sich flüsternd treffen, das haben die Behörden zackzack erlederitzt, Tausende von Polizisten schwärmten aus, um 25 Insurgenten in Österreich, Deutschland und Italien hopszunehmen und einige waren schon vor dem Haftrichter. Eine soll selber Reichsbürgerrichterin sein und früher AfD-Abgeordnete im zu stürmenden Reichstag (wahrscheinlich kennt sie den Grundriß), da hoffe ich doch, dass sie so bald nicht auf der Georg-Freisler-Seite der Urteilstheke sitzen kann. Ein anderer, und das soll offenbar der Anführer sein, ist Heinrich der Dreizehnte, Prinz von Reuß - wie uns diese noble Elite demächst  regieren wird, habe ich schon in einem früheren Blogbeitrag an historischen Dokumenten belegt. Angeblich war schon ein Tag X terminiert, an dem ehemalige Bundeswehrangehörige das Kommando in den Kommunen übernehmen, die Quatschbude in Berlin auseinandergejagt, die Abgeordneten ins Kazett usw., ganz wie gehabt und wie jederzeit möglich in dieser harmlosen Republik, die so gar keine Bedrohung von rechts kennt - wären das Gysi und Genossen gewesen, dann -  ja, dann ...hätten wir uns auf eine Kontroletti-Welle größten Ausmaßes gefasst machen müssen, ich sag nur: Schleierfahndung, anlasslose bewaffnete Straßenkontrollen, Security an Eingangssperren, Daten sämtlicher Bahnfahrer unter 30 festhalten, Gesinnungsprüfungen vor jeder Stellenbesetzung und, juppheidi, juppheida, Hausdurchsuchung, Razzia! "Und die deutlichen Beweise sind fünf leere Flaschen Wein, denn fünf leere Flaschen können schnell zehn Mollies sein!"

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     Aber macht euch nicht ins Hemd. Macht wird in diesem schönen Staat nie auf einen Streich erobert, es wird eine "geordnete Machtübergabe" an Friedrich MErz geben, der wird mit FDP und notfalls unter Duldung der AfD ein wunderbares Regime installieren, wie es dann Arbeitsverweigerern und Asyltouristen ergeht, deutet er ja jetzt schon an, die absolute Freiheit wird auf der Straße und MAskenvverbot im öffentlichen Nahverkehr eintreten, und wir können jetzt schon, wie die Reichsbürger, Listen machen, wer von all den netten Fernsehfuzzis und Bildzueitungspöblern als Außenminister, oberster Verfassungsschützer, Wehrbeauftrager und Minister für Kunst und Kultur in Frage kommt.


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  • Da schreiben sechs Leute zusammen einen Text, der unter der Überschrift Zweifel und Kritik sind notwendig heute in der Zeitung für den klugen Kopf erschienen ist, und prompt finde ich stilistischen Sondermüll wie "Wir haben den Ausbaupfad von Windkraft, Solarenergie und grünem Wasserstoff massiv beschleunigt." Setzen und Hefte raus, Saskia, Lars, Christian, Ricarda und Omid - um es mal für Klipp-und-unklar-Schüler*innen trans- und sprachgegendert in leichter Sprache auszudrücken: einen "Pfad" kann mensch zwar schnell oder langsam zurücklegen oder meinetwegen fußlahm hinaufhumpeln oder behindertengerecht mit dem Rollstuhl entlangflitzen, der Weg geht aber nicht ins Ziel, das er nach fernöstlicher Weisheit selber ist, auch geht kein Pfad seines Pfades, und wenn ihn der Scout oder die Pfadfinderin "beschleunigt" zurücklegen will, riecht das schon heftig nach Stilblütenduft im Fehlergetrüpp, das links und rechs des Pfades üppig wuchert. Das Verschwinden des Trampelpfads im Gestrüpp lässt sich gegebenenfalls auch beschleunigen, z. B. indem das Gestrüpp nicht weggeharkt, sondern gedüngt wird. Der "Ausbaupfad" (eventuell ist der Rebstock-Abstand als Strecke durch den Weinberg gemeint?) selber kann sich nicht von selbst so rasch davonmachen, wie das Sprachgefühl, sobald sich sechs Politiker (mutmaßlich plus Assistent*eusen oder Redenschreiber*innen) über ein Blatt Papier beugen. Er wird nicht schneller und schon gar nicht "massiv beschleunigt", massiv kann ein Bauwerk sein, eine Abwehr im WM-Endspiel und leider auch ein Bombenangriff, obwohl ich fast sicher bin, dass sich schon Karl Kraus in den vorletzten Tagen der Menschheit über "massive Bombardements" erregt hat. Okay, in eurem Text wurden auch Belastungen abgefedert (nicht abgeledert?), "Chancen auf Teilhabe und Aufstieg" eröffnet (dieser "Teil" meiner "Habe" ist mit Hab und Gut abhanden gekommen, und ich habe Hoffnung darauf, spekuliere darauf, lasse mich darauf ein, dass ich durch das Ampelregierungs-Neusprech die Chance bekomme, aufzusteigen, aber keine "Chance auf Aufstieg", nirgendwo!) , "Brücken gebaut und lagerübergreifende Perspektiven eingebunden" (in die Brückenpfeiler? oder die Brückenköpfe? und was wird da "lagerübergreifend eingebunden", sollte es um Fesselung kriegsgefangener Perspektiven in verschiedenen Waffen-, Arbeits-, Ferien- oder Ersatzteillagern gehen, auf die man gleichzeitig übergriffig zugreifen will?).

    _ _ _ _ _ _ _ k _ _ ∃ _ _ _ _ _ e _ N _ a _ _ e

    Die neueste Lampe an der Girlande leuchtet grün und heißt wie der Heilige des Tages, aber das macht die Lösung auch nicht einfacher! Dazu ein Lied von Christof Stählin, eins seiner letzten: "Zieh einsam in ein Zelt am Fluss: / Du bleibst nicht lang allein, weil dir / ein bald vertrauter Fremdling naht: / Der Trampelpfad, der Trampelpfad, / Er gehört zum Land am Fluss / als wäre er schon immer dort / und ist doch keines andernTat / als deiner selbst: Der Trampelpfad!" Und das sollt ihr zu Hause bis zur nächsten Stunde umdichten auf "Ausbaupfad", Saskia, Lars, Christian, Ricarda und Omid!

     


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