• Maus und SchafAuf ein Wort wie "Schadwildbejagung", das wieder am Gittertor zum Südfriedhof steht (samsKrippenszene in Mariae Empfaengnis Kölntags wird der Friedhof erst um 10.00 gelöffnet, wegen der bleihaltigen Luft), kommen auch nur die Deutschen. "Verzehrzwang", "Impfpriorisierung" oder "Transfergutscheine" sind noch harmlos dagegen. Häschen auf einer KrippeninszenierungAber bei aller Liebe zur bunten Tierwelt, die bekanntlich nur durch Noah die letzte globale Klimakatastrophe überlebt hat, ein bißchen merkwürdig ist die Krippe schon, die wir als erste Station unseres Kölner Krippenspaziergangs aufsuchten. Sie steht in der Maria-Empfängnis-Kirche in Köln-Raderberg, deren Altar übrigens ein Werk des Bildhauers Theo Heiermann ist. Bei diesem Künstler habe ich als Schüler mal eine Party erlebt, denn eine seiner schönen Töchter (er hatte auch Söhne, einer ist viel zu früh vor zwei Jahren verstorben) war mit meiner damaligen Freundin befreundet. Mir ist noch in Erinnerung, dass in diesem etwas chaotischen und hiTiere an der Krippeppiehaften Haushalt echte Kupferstiche der Carceri von Piranesi (die ich als edle Kunstwerke aus dem Museum kannte), freilich unter Glas gerahmt, im Treppenhaus hingen und ich mir Sorgen machte, ob die nicht mal einer einen mitgehen heißt oder versehentlich von der Wand schubst. Außerdem gab es im Garten eine Ziege, die fröhlich den Rhododenron fraß und die, wenn sie jemand nur nachlässig vertäut hatte, den Strick zerriß und gern über Gemüsebeete im Nachbargrundstück herfiel. Egal, jedenfalls in dieser Kirche also fanden wir eine Krippe, die in mystisches grünblaues Licht getaucht war (der Altar war ebenfalls angestrahlt) und neben Ochs und Esel eine ganze Anzahl Mäuse tummeln ließ. Nichts gegen Kleinnager an Jesu Christi Krippe, diese hier allerdings stehen,Baumschmuck für Grufties was ihre Größe betrifft, in einem beunruhigenden Mißverhältnis zu den Schafen. Das gleiche gilt von dem Häschen und von dem Tier, das ich zuerst für eine Krippe in Raderberg mit StofftierenRepräsentation für den E. T.="Extra-Terrestischen" Alien hielt in dem Schummerlicht. Die Kröte mit dem Schild wirkt auch ziemlich groß, verglichen mit den Schafen. Gibt es nicht eine Grusel-Geschichte von Theodor Storm, wo Katzen durch Überfütterung so groß werden, dass sie es spielend mit dem geschrumpft erscheinenden Besitzer des Spukhauses namens "Buhlemann" aufnehmen können? Nun, hier sind es die Gegenspieler der Katzen, die Mäuse, die - oder Moment mal, mit fällt gerade was ein, sollen das womöglich RATTEN sein? Das wäre noch fataler, wenn sie so groß würden. dass sie die halbe Höhe der Schafe erreichen. Übertragen die nicht Krankheiten? Hätte der Krippengestalter nicht eigentlich eine Fledermaus aufmarschieren lassen müssen, um dem Aktualitätenwahn Rechnung zu tragen? Schließlich heißt es, liebet eure Feinde und vergebet denen, die euch mit einem Tiere an der KrippeVirus anstecken. Fehlte nur noch ein Oberförster mit geladener Krippenszene aus St. Maternus, Kölner Südstadt doppelläufiger Flinte als Krippenpersonal, der vor lauter Weihnachtsfriedsamkeit die Flinte reumütig ins Korn wirft, das ihm die getreide-fraßlustigen Schädlinge noch übriglassen. Bei Gesamtbetrachtung der Krippeninszenierung fiel uns dann noch auf, dass der Hintergrund eine subtile Anspielung an Max Ernst darstellt. Sah so nicht dieser maurische Hof aus, auf dem Jesus von seiner Mutter Popoklatsch kriegt und Jünger indigniert durchs Fenster schauen? - In Bayenthal haben wir uns im Schaufenster eines Dekoladens umgeschaut und gemerkt, welche absurde Wendung das Baumschmuckgeschehen in der Ära des Steampunk nimmt. Offenbar hängt man sich jetzt kleine Teufelchen und jede Menge Totenköpfe ins Gezweig der Nordmanntanne. Oder ist Obdachlosenkrippe in St. Maternusdas eine verdeckte Kritik am behäbigen Feiertags-Christentum, das sich grundsätzlich immer nur an Weihnachten frommen Gedanken hingibt? Memento mori und so? - Auf diesem Spaziergang haben wir dann nur noch eine weitere Krippe gesehen, in der Maternuskirche in der Südstadt. Froesche als WeihnachtsmännerDie sollte extra karg und sozialkritisch aufrüttelnd sein. Sie bestand aus einem viergeteilten "Bühnenbild", nämlich 1. einem gutbürgerlichen Wohnzimmer mit Wanduhr und Biedermeierstuhl und einem Einkaufszettel auf dem Beistelltisch, dann im nächsten Abteil sah man 2. ein migrrantisch geweandetes Penner-Pärchen mit Kind auf einem Billig-Schlafsack liegen, vor einer (gemalten) Eingangstür, mit To-go-Bettlersammelbecher, der einige Hosenknöpfe und Cents enthielt, dann 3. eine Art Kleiderkammer als Bühnenbild und davor einen Umzugskarton mit Altklamotten und schließlich noch 4. zwei Einkaufstüten, die wohl für den "Tafel"-Sozialsuppenküchendienst stehen oder für die üppige Fettlebe des saturierten Großbürgertums, so in der Art. Und überall lagen Flugblätter mit bohrenden Fragen, ob die Besitztümer nicht ungleich verteilt seien? usw. Weitere Krippentouren in nicht so ganz überlaufenen Gegenden behalten wir uns vor. Auf dem Rückweg sahen wir dann noch zwei Formationen von Wildgänsen und zwar auf dem Weg nach Südwesten, die Brühlerstraße hinauf, zur Eifel, an die Mosel und nach Frankreich - und nicht etwa gen Norden an den Niederrhein, wie sie ein Stammgast dieses Blogs mit kleviozentrischem Weltbild wohl lieber sähe...


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  • Ja, was denn nun? Wissen Sie's? wie darf man denn nach aktueller Lockerungsverordnung die Heilige Christnacht verbringen? Bitte ankreuzen:

    a) mit fünf Journalistinnen aus sechs Sendern?

    b) mit drei CDU-Vorsitzkandidaten aus einem Bundesland?

    c) mit ca. 8.000 Lastkraftwagen-Chauffeuren nebst ggf. Beifahrern und Marketenderinnen vor einer (neuen) EU-Grenze?

    Positiv zu vemerken ist, dass die von mir abonnierte Tageszeitung meinen Hasskommentar (Tenor: es sei eine Schande, dass... unerhört... erinnert fatal an..., so ungefähr) in voller Länge abgedruckt hat - ganz hinten, im Sportteil, neben dem "Finanzmarkt", beides selbst an Weihnachten kaum gelesen - , obwohl man mir mit den üblichen schonenden Tüte mit DinkelspekulatiusWorten das Gegenteil  angedeutet hatte: "...wurde von der Redaktion aufmerksam gelesen und beachtet. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Ihnen wegen der umfangreichen Post, die wir erhalten, nicht persönlich .... Wir erhalten in der Corona-Krise viel mehr Leserzuschriften als sonst, können davon aber leider nur einen Bruchteil..." Aber das ficht mich nicht an - mein Wutbürgertum muss ich nicht öffentlich ausleben, geschrieben ist so gut wie veröffentlicht und so scharf bin ich dann nicht mehr drauf, seit mein Name mal in der Zeitung gestanden hat. Außerdem hab ich meine Weihnachtspost heute vormittag eingeworfen und so könnte alles gut und schön sein, wäre da nicht noch die Adventskalendersache. Und was muss ich hinter der 24. Tür lesen? An den Vollkornbörsen werden 4, 4 Milliarden Tonnen im Jahr gehandelt, der Handel mit Weizen, Soja und Mais lockt Anleger, Banken und Versicherungen an und jetzt soll dieses Spekulatiuswesen auch auf Dinkel ausgedehnt werden? Mene, mene Tekel! Zwar "mini, mini Dinkel", aber Feldfruchtzwerge haben auch mal klein angefangen. Und das, wo ich das Zeug als Brot oder Rundstück ganz gern mag, meinethalben als Zutat in Pizzateig oder Müsli, aber - in Keks-, Lebkuchen-, Schokoplätzchenform ist Dinkel ein heimtückischer Anschlag auf die Geschmacksknospen. Die Rose auf der Packung habe ich übrigens nicht miit Fotoshop appliziert, sondern zur Vermeidung von product placement den Markennamen der Kette überklebt. Mit diesem Adventskalender bin ich fertig! So einen kaufen wir bestimmt nicht mehr.

     


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  • Heute kam zum ersten Mal seit, ach, fünf Jahren? oder "überhaupt" - und damals gehörte zvab-com noch gar nicht dazu? ein Bote und brachte mir liebe Geschenke und gedruckte Grüße aus dem Lande Amazonien. Der versklavten, ohne Schachtel 23: MandelbrennenTariflohn schuftenden und fast postwendend hurtig davonrennenden Amazeise habe ich in letzter Sekunde ein wohlansehnliches Trinkgeld in die Hand gedrückt, damit ihre Kinder wenigstens zu Weihnachten warm essen können.... okay, der Trinkgeldbetrag reichte nicht ganz für eine Portion "Big Rösti + McMenü Small", aber ich bin ja sicher auch nicht der einzige zu Beliefernde, und nach Weihnachten gibt es auch wieder Gutscheinaktionen. Gut, ich hätte zum Nachtisch den Inhalt der heutigen Adventsschachtel drauflegen können, aber die Mandeln waren schon angebrannt, sie zu verschenken wirkt leicht schofel, außer vielleicht einem schönen Kind auf der Kirmes. Zur Kirmes gehört übrigens meiner Meinung nach auch ein Glücksrad. Mit der Briefmappe, auf deren Deckel eine "Hymne an Nemesis" in Notenschrift abgedruckt ist, und dem Rad der Fortuna habe ich mir heut viel zu schaffen gemacht. Einge werden das Ergebnis morgen, andere nächste Woche, wieder andere wohl nie zu sehen kriegen. Um zu wissen, wann das Kalenderblatt sich wendet und ich keine Bio-Goodies in numerierten Schachteln mehr vorfinde, muss ich kein Nostradamus sein und brauch' kein Glücksrad um Rat zu fragen.


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  • Zum Endspurt hin wird der Kalender gesprächig, auf den Schachteln steht jetzt "YUMMIE YUMMIE" drauf und man sieht Schachtel mit Advents-KeksSchokoladestückchen mit einer ungeschälten Orange. Aber das war ein Lockvogelangebot - vielleicht lässt sich der Dinkel-Haferflocken-Anteil nicht so gut visualisieren? Das Schokoladige daran ist wieder nur ein Überzug gewesen, was herauskam, entpuppte sich dann noch wieder als Dinkel-Keks mit braunem Belag, am Schokoladebrunnen mal so vorbeigetragen. Keks, der auch Haferflocken, Rohr-Ohr-Zucker, Backtriebmittel Natriumhydrogencarbonat enthält. Und Orange? Pustekuchen, es handelt sich um Orangenschalen (insoferrn ist das Bild nicht ganz betrügerisch) und Orangenöl. Dafür verrät mir der Kalender auch, dass ich nur noch 2 x schlafen muss, um Heiligmorgen zu feiern. Weihnachten, pfff.  Die Zeit, in der ich wie ein Heimarbeiter Karten ausschneiden und beschriften und frankieren soll, und mein Verein verlangt womöglich auch noch einen Rundbrief als Jahresendgruß, noch einmal Heimarbeit bis Sylvester. Aber was den Kalender betrifft, wenn die letzte Kiste nicht eine ganz dolle Köstlichkeit enthält, schnapsgefüllte Trüffelpralinen aus Borkenschololade oder dergleichen, dann war das der letzte "24 Leckereien"-Kalender aus der Biodrogerie - dann fängt bei mir der Boykott ein. Das werden sich Israelis, Hamas, Kalifat IS, Boku Haram, Huthi-Rebellen, syrische, saudische etc. Machthaber, Mudjahedin, Muslim-Brüder, Mullahs und die Taliban noch hinter die Ohren schreiben, wenn ich als Endverbraucher von Bio-Datteln ausfalle. Endlich Frieden in Nahost!


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  • Diesmal eine MANGO FRUCHTSCHNITE, hatten wir das nicht bereits? Nee, das war eine NUSS FRUCHTSCHNITTE. jetzt fehlt eigentlich nur noch die DATTEL FRUCHTSCHNITTE, aber - die käme sicherlich aus Israel, was aber keiner merkt, mit dem langweiligen Packungsdesign sieht's alles gleich aus (lindgrün ist die Variante zum sattgrün, und überall Aufkleber, die BIO schreien). Da wird es Zeit, sich mal dem Gesamtkonzept des Gesamtkunstwerks zu widmen. Nach einigen Umsortierungen leerer Schachteln, die falsch zurückplatziert wurden, ergibt sich so langsam ein Bild vom Ende: Das Runde muss ins Eckige, und der rote Hirsch kriegt vermutilch an Weihnachten den KoKalender mit Fruchtschnittenpf mit Geweih rechts. Bisher irritierte das Herumdrehen leerer Schachteln, nicht zartbeige grundiert sondern flammend rot - jetzt soll es eine Schneekugel werden, in der Hirsche zwischen weihnachtsdekorierten Tannen auf Schnee ihr Brunftröhrwesen treiben. Gucke ich in die Tagespresse , hab ich schon wieder den Eindruck, das wichtigste Thema öffentlich subventionierter Anstalten sei, wieviele Israelhasser man nach einer Anti-BDS-Bundestags-Resolution noch in sein Theater, Museum, Festival... einladen darf. Da haben sie eine Anti-Anti-Antirakete für die Rehabilitierung aller gestartet, die sich vom Bundestag als Antisemiten klassifiziert fühlen, bloß weil sie Israel boykottieren, sanktionieren und "desinvestieren" wollen (letzteres heißt, Boykott gegen alle, die trotzdem noch mit Israel wirtschaftliche Kontakte haben). Das ist doch verkehrte Welt - die BDSler sind es doch, die ihrerseits Künstler unter Druck setzen, nicht in Israel zu singen oder Soda Stream zu bewerben. Haben Intendanten, Institutsleiter, Museumdirektoren, Radioredakteure, Forumschefinnen und  "Philosophinnen", die Hanna Arendt & Eintstein nicht mehr einladen dürfen, keine anderen Probleme? Corona und so? Nein? Dann ist ja gut.


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