• Die ZeitUhr aus Birnau

    Von Franz Enzensberger.

    (Beiblatt der Deutschen Roman-Zeitung Jg. 43.1, Nr. 13, 23.12.1905, S. 466)

    Eben schlug die Turmuhr. Dreimal fielen ihre Schläge in das tiefe Schweigen, wie Gottes Donnerworte am jüngsten Tage an die Grüfte dröhnen werden. Durchdringlich, machtvoll, erschütternd. die drei Töne klangen wie gellender Schwerterschlag in die Totenruhe. Und die Dohlen flatterten heraus aus dem beschneiten Turm, umflogen ängstlich krächzend die Pfeiler und Krabben, die Gesimse und Nischen, die Steingitter und Wasserspeier und grauen Tierbilder, das ganze eherne Skelett des riesenhaften, mittelalterlichen Gottesgedankens. Wie ein Totengerippe lag es da - versteint; - übermächtig ragte es heraus aus dem Gewirr der kleinen erbärmlichen Häuschen, hob seinen breiten Rückebn über deren Dächer, und sein Kopf, der Turm, starrte in die Höhe, wie in einem gräßlichen Aufschrei zum Himmel, der lastend grau darüber lag.Clemens_August_Jagdsymbole

    Und wie ich ergriffen war von dem Uhrenschlag, da hörte ich ein feines Sausen und Schnurren. Es klang immer stärker und näher und lauter und lauter, und auf einmal, da donnerte und knackte und schwirrte und schmetterte und stampfte es, daß mir fast die Sinne schwanden.

    tod_aus_bruehlIch war dort, wo die Zeit geboren wird, und ging, ein winziger Zwerg, zitternd zwischen ungeheuren Maschinen, gigantischen Rädern, riesigen, sausenden Kolben und hörte die fliehende Zeit. Blitzschnell schoß sie dahin wie des Webers Schifflein und knüpfte Geschicke und zog die Fäden der Weltgeschichte. Dort brach einer und fiel hinab, da schossen neue herüber zu Tausenden und es war ein Binden und Lösen, ein Biegen, Schlingen und Brechen, daß mir die Augen überliefen und ich nichts mehr sah. Doch um so lauter hörte ich es schwirren und rauschen und surren und knirschen und es war mir, als wären Menschenstimmen darinnen; da ein Schrei, ein abgerissener, entsetzlicher Todesschrei, nun ein Seufzen, hinzitternd mit der fliehenden Seele, jetzt ein Gellen voll übermenschlich seliger Lust, wie wenn einem Liebendbrunnen_bruehl_ernstfigurenen die tote Braut rosig mit leuchtendem Leben entgegenspringt, dann ein Wimmern, daß mich ein Schauer durchrann, so unsäglich trostlos und grausam, und plötzlich, ganz nahe bei mir, ein gräßliches Röcheln, das mir den krampfenden Körper, zitternd und bebend, die verzerrten, zuckenden Züge, die überquellenden glasigen, irren Augen und die die Luft zerkrallenden Hände des Sterbenden zeigte.

    Da auf einmal ein schriller, langgezogener Pfiff, hinsinkend in Schweigen, und alles war vorbei. Totenstille lag rings und darin wieder das Steinskelett. Die Dohlen saßen in langen Reihen wie schwarze Traumgespenster an den Gesimsen, die Pfeiler starrten tot in die graue Luft, die Krabben hockten wie schlafend an den Giebeln reihenweise, eine über der anderen, immer kleiner und kleiner erscheinend, hoch hinauf bis zur Spitze, wo die Giebelblume in die Wolken sah und ihre Blätter zum Unendlichen aufhob.

    Es taute und die Tropfen fielen herab von Zacke zu Zacke, von Zinne zu Zinne, rollten über das Dach, tropften von der Rinne, schneller und schneller fallend, herab in stehende Wasserlachen.


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  • Nee, Tuin, das ist kein Verschreiber für Turin und hat auch nichts mit Luis Tuinrin zutun, dem italienischen Stürmer der erotischen Europamannschaft. Bui in de tuin heißt (hoffentlich) "Regen im Garten", und plötzlich eintretender Dauerregen kann zum Besuch von Antiquariaten und Museen veranlassen. So taten wir's am letzten Wochenende und machten uns neugierig in die Niederlande auf. Mit den Kathedrale von s'HertogenboschNachbarn im Norden stand ich nicht immer auf dem Kriegsfuß, z.B. als ich mal bei Krakern in Amsterdam übernachtete, um meine Lieblingsgruppe, bzw. die Hälfte meines Lieblings-Duos bei einem "free concert" im Vondelpark spielen zu sehen, gefiel's mir ganz gut. Jetzt aber waren wir zum Garten der Lüste unterwegs, und der blüht z. Zt. in s'Hertogenbosch. Mit dem Namen fängt es schon an, in den Niederlanden selbst heißt der Ort "Den Bosch", so wie "Den Haag" oder im TV "Den Verclan" (ha ha). Teufelsplakat am Hertogenboscher DomAlso wie jetzt? Die Autobahn und selbst das gratis-Dixieklo auf der gottverlassenen Raststätte waren aber okay, und die Parkplatzsuche geradezu feel good, wobei wir dummerweise Geld einwarfen, das wir dann hinterher gar nicht mehr abgeparkt haben, so schnell verließen wir das Regennest wieder. Denn eigentlich (be)suchten wir in Den Bosch: Den Bosch, mit Vornamen Jherome, mit Nachnamen eigentlich van Aken (also Girolamo von Aix-la-Chapelle), mit dem latinisierten Vornamen hat er sich interessant machen, mit dem Nachnamen von seinen im Malergeschäft konkurrierenden Vorverwandten abgrenzen wollen. Dieser Hieronymus hat auf Umwegen auch mit meiner sündigen Jugend bzw. den Holländern zu tun, mit denen ich damals verkehrte, denn seit Huxleys "Die Pforten der Wahrnehmung" wurde gemunkelt, der Maler habe von gewissen, auch uns interessant erscheinenden Pilzen gekostet, bevor er den Pinsel in die Farbe tunkte.Kanal in Hertogenbosch mit Drachenskupltur Denn was der Bosch da so abbildet... also... das geht doch auf keinen Zeichenblock und jedenfalls kaum auf die Eichenbretter, die er zu bemalen pflegte (während alles, was auf Buchenholz überliefert ist, wie die Sieben Todsünden zum Bleistift, als Fälschung oder unauthentisch verdächtigt wird). In Bosch selber ist nichts von Bosch, und sollte man sich beim Betreten der Stadt ins "Bosch Art Center" verirren, sind da für 7 € nur großflächig aufgeblähte Reproduktionen zu sehen. Mit süßsäuerlichem Gesicht mußte das die Frau an der Kasse, die nur Englisch zu sprechen vorgab, einräumen und uns die richtigen Wege weisen. Bosch-Figuren im SchaufensterZahlreiche Originale (nicht nur, grade der Tuin der lusten, den der Prado nicht herleihen wollte, stammt auch nur von einem "follower" aus der Werkstatt des Meisters) befinden sich, jedenfalls während der jetzt laufenden Ausstellung, im Nordbrabanter Museum und das kostet sowieso schon mal 10 EUR und dann noch mal 12 EUR Bosch-Zuschlag, und "die Garderoobe ist niet in gebruik", wehe, man hängt seinen Mantel ungeschützt vor dem Klo auf (taten nachher natürlich Hunderte, wir waren in dieser ruhigeren Stunde die einzigen die weggeschüchert wurden) - kurz, man musste 4x anstehen, einmal vor der Kasse, wo halbstundenlang hektografierte Nachweise von komplizierten Ermäßigungstatbeständen diskutiert wurden (Hilfskräfte, second day on the job), dann vor dem Zugang, wo links ein Bosch-Devotionalien, Ei auf BeinenVip-Drängelgitter völlig leersteht, dann an der Garderobe, die längste, und schließlich vor dem Eingang und dann nochmal (wenn man so etwas will) vor den Audioguides. Ich halte die gleichzeitige Beschwallung beim Betrachten ja nicht aus, soviel Synästhesie muß nicht sein, aber die meisten Besucher stellen sich immer so lange vor die Bilder, bis die Beschreibung abgelaufen ist und jemand ins Ohr raunt, "jetzt gehen wir weiter und sehen linker Hand usw., usw." Ich muß aber zugeben, dank des Regens und weil es der zweite Ausstellungstag war, hatten wir keine Quälerei, und im Internet gottlob nicht reserviert wie die arme Frau vor uns an der Kasse, die um 11.00 mitgeteilt bekam, dass sie um 15.00 wiederkommen sollte, weil sie da reserviert sei und vielleicht wegen Regen früher angekommen war als daheim vor dem Computer geplant.

    Wir durften ohne Streit sofort rein und es ging jedenfalls anfangs noch mit dem Gedränge, natürlich verweilt man vor den überaus detaillierten Wimmelpanoramen länger, drei Reihen Betrachter waren die Regel, aber was da zu sehen war,Bosch-Motive auf Schreibwarenset und Schirmen ist nun auch ganz Kneipe mit Bosch-Motiven auf dem Vorerstaunlich und gehört zu den sieben Weltwundern der Malerei, würde ich sagen. Dalì, das war einst auch so ein Lieblingsmaler der Bekifften, von dem hab ich mal Telefonkritzeleien gesehen, die waren atemberaubend, aber er hatte doch längst nicht soviel Phantasie wie dieser Wahnsinnige, der außer dem ganzen Heiligen- und Bibelkram locker Dantes Höllenkreise, Ovids Metamorphosen, Shakespeares Komödien und Tragödien, einfach alles, was gut und teuer ist, in den Malersack steckt bzw. seinen Werken vermixt und die besten Szenen rauspickt. Sehr dankbar waren wir für den Hinweis des "art"-Rezensenten, der geschrieben hatte, man hätte gern eine Lupe dabei, wir zückten andauernd unsere Lupen und wurden von einer Wärterin angegiftet, weil sie glaubte, das seien Mini-Kameras (natürlich wurde von anderen Leuten auch handyfotografiert, das war aber anscheinend verboten). Egal, "the magic" läßt sich sowieso nicht fotografisch reproduzieren, und ich beschränkte mich bei der Bebilderung dieses Blogs auf die Stadt s'Hertogenbosch, die sich mit Souvenirs auf einen Wahnsinns-Ansturm von Devotionalienkäufern präpariert hat. Auch der Museumsshop war gut sortiert, bot Bosch-Wein, Korkenzieher in Vogel- und Fischform, Lampenschirme, Frühstücksbrettchen, Lesezeichen (leider keine Bosch-Schneekugel und leider keine Eierbecher auf Beinen), dass einem ordentlich schlecht werden konnte vor magersüchtigen Nackedeis jeden Teints, knickbeinigen Eiern mit Wurzeln, denen kleinere Drachen entschlüpfen, beerenverfütternden Vogelmenschen, sich selbst auf der Nasenflöte begleitenden augenzwinkernden Dudelsäcken und dergleichen.

    "Öh, das muss man mal auf dem Trip sehen", war zu Ende der 1970er-Jahre eine stehende Redensart eines Kumpels von mir, der als Schlagerfuzzi steile Karriere gemacht, inzwischen aber wohl auch wieder abgebaut hat. Keramik mit Bosch-FigurenDie Bosch-Ausstellung war selbst der Trip. Trödelladen mit Bosch-CollageBommi Baumann, der Ex-Terrorist, berichtete dem SPIEGEL, er habe sich "mal auf LSD in Wien vor das Jüngste Gericht gesetzt. Ganz alleine saß ich da eine halbe Stunde, bis ich endgültig auf einem Horrortrip war und rausrannte. Purer, schlichter Horror..." Feigling! Immer wird behauptet, Bosch habe nix wie Hölle, Folter und Dämonen gemalt, das stimmt so nicht, das gab es zwar auch, aber es hielt sich zumeist in slapstickhaften Grenzen, sonderbarer waren die Teufel: lustige Mischwesen aus Mensch, Tier, Pflanze, und bewaffnet mit Todespfeilen, Sado-Maso-Instrumenten und Musikinstrumenten - so viele verschiedene Formen von Knickhalslauten, Flöten und Dudelsäcken hab ich mein Lebtag bei keinem Altmeister gesehen! Vögel - makellos realistisch in den Farben und im Gefieder. Sonst sieht man bei diesen Altarbildern immer die Schwächen einzelner Malbeauftragter, hier sind Pferde, Bären, Schmetterlinge, Schächer,Bosch-Tüten und -Tickets Barrabas und Christus gelungen. Apropos, diese Kreuztragung mit der gehässigen, wohl auch antisemitisch getönten Menschenmenge war nicht unter den hier ausgestellten Werken. Dafür andere, auf denen ich sprechend ähnlich manche Gesichter hier aus meinem Wohnumfeld wiedererkannte. Aber dann wieder Fabelszenen und gemalte Sprichwörter, der Strohhaufen auf dem Weg hinab in die von gepeinigten Kirchenfürsten übervölkerte Hölle, dessen Zwischenwelt aber die ganz normale voller Mord und Totschlag ist (auf der Plastiktüte unten links wird einer "abgekehlt", François Villon lässt grüßen), und erst die Zeichnungen mit Gauklern (Hütchenspieler?) an Tischen, Landschaften, Nordbrabant-MuseumGalgenvögeln etc. Mit einer Deutung war ich gar nicht einverstanden, da wird großes Gewese um ein "Narrenschiff" gemacht, das war eine aus zwei zersägten Tafeln zusammengefügte Kombination, die aber eher ein Schlaraffenland zeigt und in demselben einen Suppentopf voller Mönche und Nonnen fressend und saufend, schwimmende Weinfässer, einer trägt eine Fahnenstange mit aufgespießtem Brathuhn, Klerikertracht liegt am Ufer, wo sich jemand in die nahrhafte Flut gestürzt hat - das kann man als Narrenschiff bezeichnen, hat aber doch mit dem literarischen auf dem Rhein kursierenden Isolationskahn für Andersartige und Bekloppte nicht viel zu tun, auch nicht mit der engstirnigen Humorlosigkeit des Narreteien aufzählenden Moralpredigers Brant, dagegen erscheint der gar nicht vermuckschte oder, wie behauptet wird, fundamentalistische Bosch als Humanist, voll warmer Liebe für die Vielgestalt und den Überraschungszauber der (von seiner überbordenden Phantasie bereicherten) Schöpfung.Deko an der Kindertagesstätte

    Wir hielten uns ungefähr zwei bis drei Stunden auf und sahen uns nach und nach alles an, auch filmische Visualisierungen paralleler Bildmotive, die manches klarer machten, besonders seltsam am Schluss die "Erlösungsröhre", so eine Art Trichter, an desAusverkauf im Andenkenladensen Ende gleißendes Licht ist und sonst nichts, soll das der Tod der Seligen sein? Die andern werden natürlich hinabgestürzt in den Höllenschlund nach Art des Schüttelreims aus der Feder von Christof Stählin: Oben winkende Gestalten - unten stinkende Gewalten. Das alles aber wirkte überhaupt nicht bedrückend wie in der mittelalterlichen Altarbildnerei mit Kreuzwegen und Martyrien, wo der blutende magere Jesus wie ein Muselmann im Konzentrationslager aussieht, bei Bosch ist selbst das Evangelium nicht so zwangsläufig geschildert, nicht ideologisch verkarstet wie die Barockmalerei, es verdutzt und gruselt und verwundert, scheint aber nicht von Rachedurst oder Moralismus durchätzt, sondern von der Gelassenheit des Weisen geprägt, der seinen Blick nicht abwenden kann und uns zeigt, was er sah: So ist sie beschaffen, diese Welt, mit allen Grausamkeiten, Gier, Korruption, Liebe, Lüsten, Trieben, Seltsamkeiten, Ambivalenzen! Darum hole ich mir diesen abgebrauchten, nach kommunistischem Mottenpulver riechenden Begriff des "Humanismus" aus dem Arsenal, mit dem früher jeder, der nicht auf Stalin schwor, vereinnahmt wurde. - Im strömenden Schraffurregen besichtigten wir dann nur noch ganz kurz die Stadt, fotografierten die Auslagen und fuhren bei unaufhörlichem Weiterregnen von dannen. Apropos Niederländer und rechnen mit "vollen Zahlen", die Postkarten, die meine Frau im Museumsshop erstanden hatte, kosteten insgesamt 7,10, da wurde mitnichten abgerundet, bewahre, dafür hat ein Tankwart in Haps (merkwürder Ortsname), wo ich für 20,01 tankte, nicht auf den Pfennig gesehen. Vielleicht wollte er nicht in die Boschhölle kommen?


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  • Abgekatert

    So richtig gefunkt hat es hier anscheinend nicht. "Kontaktdaten", wenn ich so was schon höre. Früher hat man allenfalls gesagt, "Tschuldijense, ich bin fremd hier, können Sie mir den Weg zu Ihrer Wohnung zeigen". Weggegangen, Platz vergangen, nach dem Spiel ist raus aus dem AusgekatertSpiel, da bin ich ziemlich unbarmherzig. Für mich gilt knallharter Karnevalsdarwinismus: Wer es in gehobener Kostümstimmung, wie sich der Bewerber hier ausdrückt, nicht "gesch... kriegt", nach der Adresse zu fragen, und am Fastnachtsdienstag schon nicht mehr weiß, was das Mädel denn mit Medien "rummacht", mit dem wird das auch nichts. Sollte Elli hier zufällig mitlesen, empfehle ich: Adieu Odonien, auf nach Berlin, im Berghain sind beherztere und weniger schusselige Typen, die mehr von dir wollen, z. B. den Nachnamen...


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  • Volkes Stimme - der politische FrühschoppenVolkes Stimme - der politische FrühschoppenGestern vor 200 Jahren wurde Ernst Theodor Amandus Litfaß, Buchhändler, Schauspieler, Verleger und Erfinder der bekannten Säule geboren. Obwohl er den Verlag seines Stiefvaters erbte, war seine Erfindung keineswegs der Pressefreiheit dienlich. Sie sollte vielmehr das Flugblattwesen der 1848er in Berlin monopolisieren und zensieren helfen. Eine Zeitgenossin beschreibt die Zeltenversammlungen zur Zeit der Märzrevolution als einen “ungeheuern Platz” mit überdachter Tribüne, “an der einen Seite von Tabagien, an der anderen Seite von Bäumen begrenzt” und mit Imbißständen ausgestattet: “ohne Saucischen und Eier ist bei uns keine Volksversammlung denkbar!” Neben ambulanten GurkenverkäufernKrakehler_titel der Zeitschrift riefen Zigarrenhändler und Zeitungsjungen ihre Ware aus  "Revolutionscigarren mit Vereinbarungsfeuer!" "Wunderschöne Ministercigarren mit Barrikadenfeuer!" Andere kommen gerannt mit kleinen Flugschriften: Meine Herren, kaufen Sie das Allerneueste, das Allerneueste! – Der Papst hat geheiratet! – Der Kaiser von Rußland dankt ab! – Ganz etwas Wunderschönes, der Krakehler und der Kladderadatsch!” Wohlgemerkt, das war vor der Erfindung der Litfaßsäule, die das Flugzettelwesen abklöste Krakehler war eine Zeitung im Verlag des Herrn Litfaß, der war allerdings damals noch freiheitlich gesinnt, erst später bat er den Polizeipräsidenten Hinckeldey um ein Plakatklebemonopol, was dem ganz recht war, weil das "wilde" politische Plakatieren mit einem Schlag verboten werden konnte. Ist so wie "Wildpinkeln", das wird auch erst kriminell, wenn's keine Alternative gibt!

    Baumsterben, ein Protest dagegenVolkes Stimme - der politische FrühschoppenDie Stadt Köln hat zwar keinen Herrn Litfaß, aber sie hat wohl das Recht, irgendwas irgendwo draufzukleben (auf Flächen, die der Stadt Köln gehören, versteht sich) an eine Agentur (lustigerweise "Kulturmedien" GmbH) verpachtet. Das kriegten neulich Baumschützer zu spüren, die in der Bonnerstraße etliche Dutzend Bäume mit Trauerschleifen, Todesanzeigen, schwarzweißen Kreuzen und ähnlichen Accessoirs beklebt hatten. Prompt erhielten sie ein anwaltliches Schreiben, das ihnen diese Nutzung der "WMahnmal fuer Baeume von 1983-1984erbefläche" untersagt, mit Geldstrafe droht usw. Ob das auch für Herzchen, die Verliebte in die Rinde schnitzen (na schön, die gehen heute mit gravierten Vorhängeschlössern an die Rheinbrücken), oder für die allgegenwärtigen "Suche Wohnung - biete Belohnung"-Annocen gilt, sei dahingestellt. Und wo bleibt da das grundgesetzlich garantierte Recht, seine Meinung in Wort, Bild und Schrift frei zu äußern und zu entfalten? Auf der Strecke bleibt das Recht, und zwar auf der U-Bahn--Strecke, ha ha ha. Da fällt mir ein, dass ich kürzlich in Bonn unweit des "Langen Eugen" ein absurdes Denkmal für das Baumsterben von 1983/84 entdeckt habe, ein in Ehren ergrautes Granitrelief mit mahnender Inschrift Rette den Wald!, wobei das zu rettende Bäumchen vollkommen dem von der Frau auf dem Fünfzigpfennigstück gepflanzten, auf der Rückseite von Kupfergeld und Groschen schon etwas herangewachsenen glich. Und gleich dahinter, man glaubt es kaum, war der flankierende Baum bereits in handliche Scheiben zerlegt, die zu Anwalts-Briefpapier oder Pellets verarbeitet werden.

    Das Litfaß würde aber noch im Grabe rotieren, wüßte es, daß in heutiger Zeit eine Gestalterin (ihre Adresse und Genehmigung ist auf die Plakate draufgedruckt) mit Unterstützung der städtischen Werbevermarkter die Reklamerundung für Kunst nutzt und in erster Linie künstlerisch wertvolle Fotos mit Doppelgesichtern draufklebt. Diesen Hang, sein artistisches Werk mit Gewalt in den öffentlichen Raum zu zwängen und dem Publikum ungefragt aufzudrängen, haben natürlich auch Straßenmusikanten, aber da helfen immerhin Ohrenschützer, während man mit verbundenen Augen nicht so gern über die Straßenkreuzung geht.

    Volkes Stimme - der politische FrühschoppenWir haben aber auch einen anonymen Straßenkünstler hier, der seit Jahren in unserem Viertel politische Kommentare (auf Säulen, Plakatwänden, Schildern, wo immer Platz dafür ist) mit Filzstift auf die Plakate schreibt. Volkes Stimme - der politische FrühschoppenIch habe hier schon einmal eins seiner Werke dokumentiert. Politisch tickt der zwar nicht ganz richtig, neben Gutmenschenparolen bringt er immer wieder ziemlich wirres Zeug zu Papier, aber immer noch besser als die Neonazis mit ihren Klebern und Hololigan-Sprüchen allerorten. Trotzdem bereitet auch ihm offenbar der Vertriebenenzuzug derzeit die meisten Sorgen (früher das Dioxin in den Eiern), wurden doch zwei große dem Land NRW gehörende Brachflächen, wo früher das Küppers-Brauereibier in Strömen floss, zu Siedlerland der Ankömmlinge umgewidmet - die kriegen da so aufeinandergetürmte Containerhäuser und auf den Terrassen, die sich dazwischen befinden, stehen schon jetzt die weltweit so gräßlich erfolgreichen weißen Plastikstühle. Inzwischen ist unser Stammtisch-Sprüchmacher wohl, um nicht in flagranti erwischt zu werden, zu einer anderen Technik übergegangen, er schreibt die Sachen auf weißes Papier vor, teils mit Zeitungscollagen montiert, und klebt das Ganze dann auf die Werbeplakate. Bei der o. g. artistischen Performance sieht das noch besonders doll aus, weil die Grundfarbe der Litfaßbeklebung ein tiefes Schwarz ist. Da kommen die Parolen erst recht zur Geltung. Und hier wird der neueste Output dokumentiert, mit buchstabengenauen Umschriften, denn das Gekrakel ist nicht immer leicht zu entziffern...

    Wie der Bayer sagen würdenWie der Bayer sagen würden! Wir Bürger denken so viele Politiker huaben a Rissß im Hirn man kanne vergleichen mit einer Orgel sind viele Pfeiffffen und immer dieselben Töööne!

     Es sind zu viele schlecht versorgt.Volkes Stimme - der politische Frühschoppen

    Es gehen und fliegen viele Flüchtlinge wieder zurück nach Irak zurück es würden ein Haus und Arbeit versprochen niemandem aber leider ist es sehr schlecht die Politik is sehr sehr schlecht organisiert Voraussetzungen fehlen es gibt auch viele illegale und Kriminäle in den Lagern Ihr Politiker könnt, was eine Polizei sagt die Wahrheit nicht unter Teppich kehren! auch Köln ist dagegen

    Es dauert zu lange! Wir Bürger verlangen alle Illegale Emigranten und Schlepper und Salatfisten und die sich nicht ausweisen können sofort aus unseren Land zu verlassen! Schon an der Grenze schon! im Land ist es zu spät gilt für SPD u CDU/Grün

    [quer:] Unser Land muß auch ein gewisser Schutz haben
    (auf dem Bild oben links)

     Volkes Stimme - der politische FrühschoppenWo kein Krieg ist können wir nicht aufnehmen es sind vorwiegend Illegale und Sozialsystem ausnutzer, die keine Arbeit haben. sowas geht nicht. unsere Grenzen schärfere Kontrollen sein

       

    [quer:] die müssen Arbeit haben!

    die Kohle ist nicht so gefahrlich! Wir Bürger in Deutschland u. Belgien haben von Hiroschima die Nase voll. und Europa müssen wir was tun gegen die Atomreaktoren der Vorstand muß weg kann vielleicht die letzte Stüdlein schlagen diese Atomaufbereitung ist sehr gefährlich das Plutonium ist hochgiftige!

    [quer:] Auch die Brennstäbe und Risse komnen alles zerstören! (auf dem Bild oben links)

    Ihr Politiker der LüVolkes Stimme - der politische Frühschoppenckering [?] u. St. Pauli Kriminäle Taten in Hamburg mehrere Schlägerei und Messerstecher und Banditen, aber auch in Köln viele Illegale Typen Es wird immer mehr. vor der Polizei kein Respekt.

    [quer:] Schärfere Maßnahmen ware angebracht!

     

    Es sind KriminälVolkes Stimme - der politische Frühschoppene von RTL aus Mordafrika Rumänien der 20 Handlug und 1 Überfälle und ist wieder und drei Schlägerein in der Asyl. Heimen die Strukturen gibt es Düsseldorf und Berlin sowas zeigt RTL 5500 Überfälle

    Wir Bürger mussen dagegen Halten

     

    Die Eu tut nichts ist wie eine Orgel mit den Flüchtlingstreck sind viele Terroristen und Isis anhäg und Salafisten und viele Illegalbanden (so schnell wie möglich) müssen raus, sagen wir Bürger. wir machen vieles aber nicht alles!

    Wir müssen auch an unser Land und Menschen denken (auf dem Bild mit Merkel oben rechts)Volkes Stimme - der politische Frühschoppen

    Herr Stoltenberg! Hat ein an die Waffel kommt bestimmt von andren Stern den sollten auf den Mond schießen. Deutschland hieße es nie wieder Krieg wir haben im fremde Länder nichts verloren!

    Volkes Stimme - der politische FrühschoppenEiner, der sich die Sachen genauso interessiert durchlas wie ich, hat aber offenbar keinen Gefallen daran gefunden und kommentierte ziemlich unbeeindruckt daneben:

    Was willste überhaupt?

    Alles Kraut + Rüben!

    und Selten soviele Fehler gesehn!

    Lerne mal Deutsch!

     

     


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  • Wurfgut von der MontagsroseKarneval bietet eine Fülle von Möglichkeiten, sich zu amüsieren. Eines davon ist das Einsammeln von Süßigkeiten, welche Karnevalsprinzen und -diven aus unerfindlichen Gründen vom Triumphwagen herab auf die Häupter der Maskierten herabregnen lassen. In der unbedeutendsten Wurfgut von der MontagsroseStichstraße aller Stadtviertel Wurfgut von der Montagsrosefand wie schon in den Vorjahren auch diesmal ein solcher pompa triumphalis statt, und wir bückten uns - wenn auch nur selten -nach dem Wurfgut, das z. T. aus gesunden Kohlehydraten, Traubenzucker, Päckchen mit Papiertaschentüchern, Erdnüssen ins Tetrapacks bestand, ich ließ das Meiste herumstehenden Kindern in die aufgesperrten Taschen fallen. Nicht so am Rosenmontag, dessen Umzug nach Auskunft glaubwürdiger Zeugen der entspannteste seit Jahren war (viele Fremde blieben weg, obwohl sie doch hätten aus Düsseldorf, Münster, Mainz und Co. anreisen können, wenn es schon in ihrer HeiWurfgut von der Montagsrosematstadt ausfällt), von da wurde mir überreichlich zu Teil! Übrigens mussten alle Festwagen von der Hand oder mit dem Traktor gezogen werden; Banner und Fahnen wurden von mehreren Personen quer gehalten, alle sonst berittenen Spaßsoldaten gingen dieses Jahr zu Fuß, was ich mir in den Reiterstiefeln, die als "Schusters Rappen" eher nicht wandertauglich sind, unangenehm vorstelle. In dem kurzen Umzug auf der Stichstraße gab es auch ein Reiterkorps, da hatten sie Steckenpferde am Zügel und führten einen hölzernen Gaul auf Rollbrett in der Mitte. Aus früheren Jahren her dachte ich noch immer, die Gratisverkostung sei Schleichwerbung für die Leckereienindustrie, inzwischen drucken die Karnevalsgesellschaften ihre eigenen Logos und Sprüche auf die Packungen. Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes ist wohl der Präsident. Die Colombinen, ein noch nicht so alter Karnevalsverein, haben eine Präsidentin, und natürlich auch Reiterinnen und Festwagen, den ein männlicher Pastor auf den namen "Cosima Colombina I." getauft hat. Meine persöliche Karnevals-Delegierte kam jedenfalls mit einem Riesensack voller Süßigkeiten und einem Blumensträußchen nach Hause.

    Sambagruppe

    Natürlich hatte ich nach gewissen Erlebnissen Sorge, bei dem kleinen Straßenfest meinen übelwollenen Nachbarn zu begegnen, Wurfgut von der Montagsrosedie mich wahrscheinlich am liebsten als Nubbel verkleidet an der Straßenecke erhängt und meinen Leichnam am mardi gras um 24.00 unter Dankgesängen verbrannt wüßten. Aber niemand von "denen" ließ sich blicken. Das Haus liegt zwar nur auf der anderen Seite der Main Street, aber wie in einer anderen Welt. Hier waren fast nur entspannte, Wurfgut von der Montagsrosekarnevalistisch kostümierte Zeitgenossen zugange, die sich mit großem Ernst in den Gesichtern der Brauchtumspflege widmeten. An die Spitze des Zugs hatten sie einen baumlangen Äthiopier delegiert, der begeistert begrüßt wurde, dahinter kam ein hübsches Kind mit dem Mottoschild, das dann minutenlang in der Stofftasche nach Süßigkeiten kramte. Eine Gruppe namens Campingplatz Liblarer See führte statt des Triumphwagens ein Ruderboot mit, ein Chor, der statt Kamelle rote Zettel mit Terminen für "offenes Singen" verteilte, sang zur Begleitung von Violine und Gitarre den Uralt-Hit von Johnny Cash Ring of fire, ich gröhlte das bei einiger Textkenntnis mit, aber der so verstärkte Chor konnte sich trotzdem nicht gegen das allgemeine Humba-Humba durchsetzen. - Natürlich habe ich mir auch dieses Jahr die sog. "Stunksitzung" angetan, in der TV-Übertragung und im Rundfunk, ich fand aber die Witze abgestanden und stunklangweilig. Diese elende political correctness, das Aufzählen aller Reizthemen ohne sie wirklich politisch umzudrehen und auszubeuteln, dazu dieser ewig primitive auf Klatschmarsch bedachte Húmor (betont auf der ersten Silbe) mit absehbaren Pointen. Nur die Parodien der Köbes-underground-Band waren eine dazwischen gereichte Erfrischung und einigermaßen lustig. Dafür gefiel mit die Puppensitzung im Hänneschen, der ich schon mindestens 3x beiwohnen durfte, wurde auch im TV übertragen.Wurfgut von der Montagsrose

    Wurfgut von der MontagsroseUnd dann starb ja noch Rodscher Willemsen, über die Toten nichts Schlechtes, aber nachdem es zum Ausklang des Karnevals immerzu tönte, "Philosoph".... "Autor von Sachbüchern mit Dauerplatz auf der Bestenliste"... "einer der wichtigsten Intellektuellen der Bundesrepublik" ward es mir dann doch ein wenig blümerant zumute. Diese dauerbegeisterte Quasselstrippe, Schwatzheini mit Neigung zum Politik-Ersatzgetue (ein Jahr den "Reichstag" zu jeder Sitzung besucht!), Hansqualm in allen Fernsehgossen incl. -kanälen und Anhänger von 9/11-Verschwörungstheorien hat ausgegackert, das kann ich gutheißen, wenn ich ihm auch gern viele schweigsamere Lebensjahre gegönnt hätte. Eigentlich war er das, wovor mich meine Mutti immer gewarnt hat, von der hörte ich immerzu, ich solle mich nicht verzetteln, endlich mal entscheiden, "was du tust, das tue ganz" usw., aber heimlich hätte sie mich viel lieber auf so einer Medienfiffi-Raketenspur gesehen als in der Sackgasse wissenschaftlicher Spezialisierung. Jede Hanswurstiade braucht ihren Wichtigtuer, im Hänneschen ist das der Speumanes, und das war in diesem Fall Rodscher (ich weigere mich, das irgendwie "germanisch" auszusprechen, bin ich bescheuert oder heißt Henry Purcell auf deutisch auch Heinrich Purzel?) W. Aber im Karneval muss es auch Krokodile geben, wegen der Krokodilstränen. Diesmal trafenGespenst auf dem Dach wir eins im Speicher, wo die Mieterin im obersten Stock ein externes Klamotten- und Möbellager auf der Allmende beansprucht. Über Monate hinweg werden hier Uniformen für eine ganze weibliche Brigate nere ausgelüftet, trocken sind sie wohlgemerkt, vielleicht auch sauber, ich hatte mir lange schon vorgenommen, das Chaos zu fotografieren und dabei ist mir auch ein Beispiel für magische Auraphotographie gelungen. Wörtlich schmetterte man mir zum Willkommen die Worte entgegen: Mit so jemandem wie Ihnen rede ich ja gar nicht. Wurfgut von der MontagsroseAber es gab dann doch eine heftige chemische Kettenreaktion aus der Richtung. Ich wurde nämlich bei meinem Fotografieren fotografiert und da hab ich etwas zurückfotografiert. Das Gespenst - wir nennen es GETZ nach seiner liebsten Grußformel (Handschriftenproben und computertetippte Pamphlete habe ich auf diesen Seiten schon dokumentiert) - ließ aber nicht viel von sich sehen. Beziehungsweise, markantere Kennzeichen habe ich entfernt, der Dutt ist nicht richtig zu sehen, und gegen Internetfotografie hat sich GETZ schon auf einer Liste verewigt, die im Internet herumschwirrt und auf der ein nicht-nur-Namens-Vetter von mir ebenfalls unterschrieben hat. Das Hausgespenst flatterte noch ein zweites Mal hinter uns her, gegen acht, als wir den letzten Korb nach oben gebracht hatten. Es versuchte, unsere Hinterköpfe zu fotografieren (was es da in der Hand hält, ist die Kamera, auf der nun mein Haarkranz gespeichert sein dürfte), es Wurfgut von der Montagsrosehatte gar nicht gemerkt, dass wir einfach Leine gezogen haben, Wurfgut von der Montagsroseund zwar wörtlich, damit wir auch ein bescheidenes Plätzchen in dem ausgebuchten Closed-area-Bereich haben, den sie für ihre Domäne hält, und der eigentlich allen Mietern gehört. Keine zwei Minuten nachdem wir weg waren ging im Dachfenster ein Licht auf, ich hab's vor der Tür gesehen, da wurde nachkontrolliert, ob wir uns nicht an dem Chemisarden-Battailon vergriffen hatten. Siehe: jetzt ist alles leer, und vermutlich deshalb, weil mit unseren neuen Strippen selbst die gesamten Columbinen Kölns nicht mehr die "Mallorca-Taktik" üben können Da sich das Gespenst in dem Moment wegdrehte, als meine Kamera auf sie gerichtet war (während meine Lebensabschnittsgefährtin ihrem Objektiv charmant zulächelte), ist hier die Diskretion garantiert,und man kann auch nicht an der käsig verquollenen, von rötlichen Quaddeln (vgl. noch erkennbar die Pickelspuren am Oberarm) und Krampfadern durchwirkten Complexion der Dame auf ihre Identität rückschließen. Der verbitterte, jeden Eindringling ins Erdgeschoss zurückscheuchende Mundwinkelzug ist ebenfalls nicht zu erkennen. Na, egal, alle die sich von der Autorin mancher merkwürdiger Kritzeleien, die ich hier gezeigt  habe, mal ein Bild machen wollen, müssen mit diesem Stern vorlieb nehmen.

    Wurfgut von der MontagsroseAm Schluss fegte man auch in der Stichstraße den Mob von der Straße, und das scheint auch gelungen, denn diese Truppen sorgen auch für einen umweltfreundlichen Karneval, der keine klebrigen Bonbonreste im schmuddeligen Pfützenpflaster zurücklässt. Ein "Stehenbleiben, wir kehren um"-Schild haben wir als Platzverweis aufgefasst, laut Faschingsmotto "wir stellen alles auf den Kopf". Organisiert wird das ganze übrigens u.a. vom Eigentümer der Gyrosdreherei Happy-Schappi, einem Imbißbudenbesitzer aus Hellas, wo die Residenz des lokalen Dreigestirns (Prinz, Bauer, Jungfrau jeweils Frauen, dieses Jahr) ist. Nachdem ein anderer Veedelszug hier in der Gegend mangels Kohle ausfiel, dachten sich die Anwohner, egal, wir machen das trotzdem, auf unsere Art. Natürlich setzen sie auch Ordner ein, die liefen mit pappenem, marmoriertem Kopfschmuck herum, auf denen "Leitz-Ordner" zu lesen war.


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