• # 18: Gewürzzubereitung für Fisch

    Das Aroma ist ganz interessant. Endlich enthält es mal "Sesam", und zwar nicht nur Spuren davon (in der Spurenliste die üblichen Verdächtigen, Blechfisch aus SpiekeroogSellerie, Senf und Peanuts), sondern ganz offiziell und offizinal in der Zutatenliste. Dumm nur, dass ich mein schönes Fischrelief schon serviert habe in # 16, bei der Pariser Pfeffer Gewürzzubereitung. Aber diesmal ist wieder Salz, nicht Pfeffer dominant, und zwar enthält das Röhrli "Speisesalz 29 %"; gut, dass sie nicht das Faß mit Riech-, Streu- oder Schmelzsalz angestochen haben. Der Rest ist Paprika, Thymian, Oregano, Basilikum, schwarkohlrabisuppezer Pfeffer, Knoblauch, Majoran, Zitronengras, Zitronenschalen, Curcuma, Dillspitzen und, wie gesagt, Sesam. Eigentlich mag ich ja keine Mischungen, schon weil ich Zitrone lieber frisch (Schale) dranreibe oder (Saft) -träufele, aber das Schöne an den Adventspröbchen ist, dass es nicht zuviel auf einmal ist, damit kann man vielleicht drei oder vier Filets panieren oder eine ordentliche Terrine Fischsuppe würzen, das war's aber auch. Wozu brauchen die eigentlich Sesam, ist das mehr zum Abrunden oder um dem Kräuterstaub mehr "Körper" zu geben, bzw. das Gewicht nach Art von Ballast-Stoffen bei der Montgolfierenluftfahrt gewinnbringend zu maximieren? Wenigstens ist Sesam eine literarisch gewordene Lautfolge, ich sage nur, Ali Babacool in der Tausendundeinsten Nacht, vom "Sesam deines Namens, das alle Reichtümer bergen soll", spricht Walter Benjamin, und Sesemi Weichbrod, der Name kommt bei Thomas Mann in den Buddenbrooks vor. Aber dass zum Jubiläum des Kölner Nobelpreisträgers, der die Erzählung Du fährst zu oft nach Heidelberg schrieb, ausgerechnet in Heidelberg ein Riesenskandal um das Völkerkundemuseum entbrennt (um die Portheim-Stiftung, in die Sparkasse und Stadtverwaltung hineinregieren), dessen Protagonisten allesamt Heinrich-Böll-typische Familiennamen haben, finde ich wunderbar: Koepff und Gerner, die Museumschefin Pavaloi, Siegbert Moraw, ein Unternehmererbe namens Reimann-Dubbers, die Indologin Boehm-Tettelbach, die über eine seltene Nervenkrankheit auf Guam habilitiert hat, das hätte sich kein Romanschreiber ironischer ausdenken können. Bin schon gespannt, wie das ausgeht!


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